Einfluß der Instruktion auf die Wirkung von Reizklassen in kategorialen Urteilen. Primärdaten The influence of different instructions on the effects of stimulus membership in category ratings. Primary data

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Entsprechend dem Modell multipler Standards haben die Ränder des Reizbereichs und die Gedächtnisrepräsentationen vorangegangener Reize eine äquivalente Funktion im Urteilsprozess: sie dienen als interne Standards mit denen der dargebotene Reiz verglichen wird. Wenn diese Äquivalenz zutrifft, sollte der Einfluß des Reizbereichs und der Einfluß vorangegangener Reize gleichen Regularitäten gehorchen. Dies wurde für die Wirkung der Instruktion auf die Modifizierung der Urteile durch Reizklassifizierung untersucht. Es war die Größe von Quadraten auf einer 5-stufigen Ratingskala zu beurteilen. Es traten zwei Klassen von Quadraten auf: leere und schraffierte. In Experiment 3 wurden die Vpn aufgefordert, die leeren Quadrate allein in Bezug auf die anderen leeren Quadrate zu beurteilen und die schraffierten Quadrate allein in Bezug auf die anderen schraffierten Quadrate (Separations-Instruktion). In Experiment 4 lautete die Instruktion, die Reizklassen zu ignorieren und die einzelnen Quadrate in Bezug auf alle Quadrate zu beurteilen (Integrations-Instruktion). Die Unterschiede in den Ergebnissen von Experiment 3 und 4 bestätigten die Voraussagen des Modells. Im Experiment 3 zeigten die Steigungen der psychophysikalischen Funktion, dass der klassenspezifische Bereich der Quadrate verwendet worden ist, während im Experiment 4 der Bereich aller Reize bestimmend war. Äquivalent dazu waren im Experiment 3 die Sequenzeffekte dann stärker, wenn der vorangegangene Reiz zur gleichen Klasse wie der dargebotene Reiz gehört, während in Experiment 4 die Stärke der Sequenzeffekte unabhängig von der Klassenübereinstimmung des vorangegangenen und des dargebotenen Reizes war. Damit ist die Äquivalenz der Wirkung der Instruktion auf Bereichs- und Sequenzeffekte nachgewiesen. Die Wirkung der Reizklassifizierung auf Sequenzeffekte wurde im Experiment 3 näher untersucht. Es ergaben sich Wechselwirkungen zwischen den Reiz-Urteils-Ereignissen ein und zwei trials zurück. Wenn beide Reize zur gleichen Klasse gehören wie der dargebotene Reiz, ist die Korrelation zwischen sukzessiven Urteilen geringer als wenn allein der unmittelbar vorhergehende Reiz die gleiche Klasse wie der dargebotene Reiz hat und der Reiz zwei trials zurück zur anderen Klasse gehört.

Identifier
DOI https://doi.org/10.5160/psychdata.pdpr99ei20
Metadata Access https://api.datacite.org/dois/10.5160/psychdata.pdpr99ei20
Provenance
Creator Petzold, Peter; Haubensak, Gert
Publisher ZPID Leibniz Institute for Psychology
Contributor Petzold, Peter
Publication Year 2003
OpenAccess true
Representation
Language German
Resource Type Dataset
Version 1.0.0
Discipline Social Sciences