Das System sozialer Indikatoren für die Bundesrepublik Deutschland – in seiner ursprünglichen Version im Rahmen des SPES-Projekts unter der Leitung von Wolfgang Zapf entwickelt – bietet quantitative Informationen zu Niveaus, Verteilungen und Veränderungen der Lebensqualität, gesellschaftlichen Fortschritt und sozialen Wandel in Deutschland von 1950 bis 2013, also über einen Zeitraum von mehr als sechzig Jahren. Mit den ca. 400 objektiven und subjektiven Indikatoren, die das Indikatorensystem insgesamt umfasst, wird beansprucht, Wohlfahrt und Lebensqualität in Deutschland über verschiedene Lebensbereiche hinweg differenziert zu messen und im Zeitverlauf zu beobachten. Neben den Indikatoren für 13 Lebensbereiche, u.a. Einkommen, Bildung und Gesundheit, wurde zudem eine Auswahl von bereichsübergreifenden globalen Wohlfahrtsmaßen in das Indikatorensystem einbezogen, d.h. allgemeine Wohlfahrtsindikatoren, wie z.B. die Lebenszufriedenheit, soziale Isolierung oder der Human Development Index. Basierend auf verfügbaren Daten der amtlichen Statistik und Umfragedaten wurden für sämtliche Indikatoren Zeitreihen zusammengestellt, im Idealfall mit jährlichen Werten von 1950 bis 2013. Von den Indikatoren wurden ca. 90 als “Schlüsselindikatoren” markiert, um zentrale Dimensionen von Wohlfahrt und Lebensqualität über die verschiedenen Lebensbereiche hinweg hervorzuheben. Die Weiterentwicklung und Erweiterung, die regelmäßige Pflege und Aktualisierung sowie die Bereitstellung der Daten des Systems sozialer Indikatoren für die Bundesrepublik Deutschland gehörte seit 1987 zu den Aufgaben des bei GESIS angesiedelten Zentrums für Sozialindikatorenforschung. Für eine ausführliche Darstellung des Systems sozialer Indikatoren für die Bundesrepublik Deutschland vgl. die Studienbeschreibung unter „Andere Dokumente“.
Die Daten zu dem Lebensbereich ‚Bevölkerung‘ setzen sich wie folgt zusammen:
Agglomeration und Migration: Außenwanderung, Zahl der Zuzüge, Wanderungssaldo, Anteil der Zuzüge aus der EU an allen Zuzügen, Anzahl der Asylbewerber pro 10.000 Einwohner. Bevölkerungsverdichtung: Bevölkerungsdichte, Bevölkerungsdichte in kreisfreien Städten, Bevölkerungsdichte in Großstädten, Bevölkerungsdichte in Gemeinden unter 5000 Einwohnern. Regionale Mobilität: Binnenwanderung. Belastung der erwerbsfähigen Bevölkerung: Gesamtbelastung durch Unterstützung (Nichterwerbspersonenquotient), Belastung durch Unterstützung von Kindern (Kinderquotient), Belastung durch Unterstützung von Studierenden (Bildungsquotient), Belastung durch Unterstützung von Älteren (Altenquotient). Bevölkerungsgröße, -wachstum, und -struktur: Bevölkerungsgröße (Wohnbevölkerung (Jahresende), Wachstumsrate der Bevölkerung, Natürliches Bevölkerungswachstum), Generatives Verhalten (Nettoproduktionsziffer, Zusammengefasste Geburtenziffer, Mittleres Alter beim 1. Kind), Bevölkerungsstruktur (Bevölkerungsanteil unter 15 Jahre, Bevölkerungsanteil zwischen 15 J. und 65 J., Bevölkerungsanteil über 65 Jahre), Ethnische Struktur und Integration (Ausländeranteil, Anteil Ausländer aus der Europäischen Union, Anteil von Eheschließungen von Deutschen mit Ausländern, Zustimmung zum Verbleib von Ausländern). Formen des Zusammenlebens: Eheneigung (Verheiratetenquote der 35- bis 45-Jährigen, Heiratsalter lediger Personen, Zusammengefasste Erstheiratsziffer (= totale Heiratsrate)), Stellenwert von Stabilität von Ehe und Familie (Nichtehelich Geborenenquote, Scheidungsquote, Zusammengefasste Scheidungsziffer, Wiederverheiratungsziffer), Lebensformen und Familientypen (Anteil der Einpersonenhaushalte, Anteil unvollständiger Familien, Anteil nichtehelicher Lebensgemeinschaften, Familien mit Kindern, Familien mit einem Kind, Familien mit zwei Kindern, Familien mit drei Kindern, Familien mit vier und mehr Kindern), Disparität der Verwitwung (Geschlechterverhältnis der Verwitweten ab dem 65 Lebensjahr), Subjektive Bewertung der Familie (ideale Kinderzahl, Wichtigkeit der Familie, Familienzufriedenheit). Haushaltsstruktur: Kontraktionstendenz (Anteil der 3- und 4-Generationenhaushalte, Bevölkerungsanteil in Großhaushalten (5 und mehr Personen)), Solitarisierung (Bevölkerungsanteil in Einpersonenhaushalten).
Aggregation