Dem Vergleich zwischen dem jeweiligen Parteien- und Wahlsystem sowie den Ergebnissen der Wahlen in der Monarchie des deutschen Kaiserreichs einerseits und in der demokratischen Staats- und Gesellschaftsordnung der Weimarer Republik andererseits stand seit jeher sowohl deren strukturelle und funktionale Unterschiedlichkeit als auch die Unvergleichbarkeit der statistischen Datengrundlagen entgegen.
Der Autor der vorliegenden Studie entwickelt eine Methode der Zusammenstellung und Bearbeitung des publizierten amtlichen statistischen Materials, durch die es erstmals möglich wird, direkte quantifizierende Vergleiche zwischen den numerischen Angaben über Wahlen und Wahlbevölkerung einerseits im Kaiserreich, andererseits in der Weimarer Republik anzustellen. Durch die Konstruktion von neuen statistischen Größen – den „Vergleichsgebieten“ dieser Studie – ist es dem Autor gelungen, eine Erhebungsebene zu schaffen, die alle wesentlichen Unterschiede in den statistischen Erhebungskriterien regionaler und struktureller Art aufhebt. Direkte, epochenübergreifende Vergleiche von Daten der Wahl-, Bevölkerungs-, Konfessions- und Berufsstatistik werden so ermöglicht.
Datengrundlage der Studie:- die Reichstagswahl von 1912 als letzte des Kaiserreichs- die Mai- und Dezemberwahlen des Konsolidierungsjahres 1924 (wegen ihrer zeitliche Nähe zur Volks-, Berufs- und Betriebszählung)
Als Lösung der grundlegenden statistisch-quantitativen Probleme erwies sich die Konstruktion einer allen offiziellen Daten grundsätzlich gemeinsamen Erhebungsebene von insgesamt 277 so genannten Vergleichsgebieten auf der Basis von Verwaltungskreisen des preußischen Staates in den Grenzen von 1925. Somit wurde das Vergleichsgebiet als statistische Grundgröße einer neuen Aggregatebene zum ersten mal in die historische Wahlforschung eingeführt.
Themen:- Wahlergebnisse der drei Reichstagswahlen nach Vergleichsgebieten 1912 und 1924- Hauptberuflich Erwerbstätige nach Wirtschaftssektoren 1907 und 1925- Bevölkerung nach Geschlecht und Konfessionszugehörigkeit 1910 und 1925- Wahlberechtigte, Wahlbeteiligte und abgegebene Stimmen zu den Reichstagswahlen 1912 und 1924
The comparison between the party- and election-system and the election results of the monarchy during the German Kaiser Reich on the one hand and the democratic state and social order during the Weimar Republic on the other hand was always opposed to the difficulties of structural and functional differences and the incomparability of the statistical data basis.The author of the study in hand develops a method of compiling and processing statistical material published by the official statistics. This method allows for the first time to make direct quantifying comparisons between the numerical data on election and electorate of the Kaiser Reich on the one side and of the Weimar Republic on the other side.Through the construction of new statistical variables – the “comparable areas” of this study – the author succeeded in creating a new survey level which can deal with all significant regional and structural differences in the compiling criteria. This is how direct comparison across different epochs of Data on election, population, religion and occupation statistics is made possible.
Data basis of the study:- Reichstag election of 1912 (as the last one of the Kaiser Reich)- The elections of May and December in the consolidation year 1924
The construction of a joint survey level for all the official data on altogether 277 comparable areas based on Prussia´s administrative districts within the borders of 1925 served as a solution for the central statistical-quantitative problems.
Topics:- Election results of the three Reichstag elections by comparative areas 1912 and 1924- Full time employed persons by economic sectors 1907 and 1925- Population by sex and religious affiliation 1910 and 1925- Eligible voters, election participants and votes cast for the Reichstag elections in 1912 and 1924
Quellen: Statistik des Deutschen Reichs, jeweilige Jahrgänge.
Sources: Statistics of the German Reich, respective years.
