Wettbewerbsfähigkeit und Krise der deutschen Schiffbauindustrie 1945 bis 1990 Competitiveness and crisis of the german shipbuilding industry 1945 to 1990

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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Wettbewerbsfähigkeit und Krise der deutschen Schiffbauindustrie sowie den Unternehmensstrategien deutscher Werften im Zeitraum von 1945 bis 1990. Angestrebt wird die Integration einer beschreibenden Branchengeschichte mit einer systematischen Analyse der den Wettbewerb auf dem Schiffsneubaumarkt bestimmenden Faktoren. Darauf aufbauend soll in Fallstudien geklärt werden, welche Unternehmensstrategien einzelne Werften verfolgten und zu welchem ökonomischen Erfolg diese führten. Ziel der Untersuchung ist es, Erkenntnisse über die Wettbewerbsfähigkeit der Branche insgesamt sowie der behandelten Unternehmen (AG „Weser", Blohm + Voss, Meyer Werft) zu gewinnen. Es soll herausgefunden werden, inwieweit die tatsächlich gewählten bzw. implizit verfolgten Strategien der Werften die in dieser Arbeit identifizierten nationalen und unternehmensindividuellen Wettbewerbsvorteile und -nachteile berücksichtigten. Weiterhin ist zu fragen, ob die Branche makroökonomischen Zwängen unterlag, die eine bestimmte Entwicklung von Unternehmen unausweichlich werden ließen, oder ob die Werften auf der Mikroebene Spielraum hatten, der es ihnen erlaubt hätte, geänderte Rahmenbedingungen zu antizipieren bzw. sich an diese anzupassen. Denk¬bare Resultate sind, dass die Unternehmensstrategien keinen bedeutenden Einfluss auf Überleben und ökonomischen Erfolg einzelner Werften hatten oder dass einige Strategien anderen für den Zeitraum von 1945 bis 1990 überlegen waren. In dieser Arbeit wird unter Wettbewerbsfähigkeit die Fähigkeit verstanden, Schiffe am internationalen Schiffsneubaumarkt absetzen zu können, ohne die Unternehmensziele zu gefährden. Im Gegensatz zur volkswirtschaftlichen Sicht, die die Wettbewerbsfähigkeit einer gesamten Volkswirtschaft betrachtet, wird hier die Wettbewerbsfähigkeit einer Branche bzw. einzelner Unternehmen in den Mittelpunkt gerückt. Der Schiffsneubaumarkt ist ein globaler Markt, der nach verschiedenen Segmenten aufgeteilt werden kann. Daher ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Werftindustrie jeweils im Hinblick auf einzelne Schiffstypen zu untersuchen. Sie wird von den nationalen und unternehmensindividuellen Wettbewerbsvorteilen und -nachteilen bestimmt. Während die ersten auf der Ebene der Gesamtwirtschaft oder der Branche wirken, sind die zweiten ausschließlich beim einzelnen Unternehmen zu suchen.Die deutsche Schiffbauindustrie gilt seit Mitte der 1970er Jahre als Krisenbranche. Die strukturelle Krise der deutschen Werftindustrie wird im Laufe der Arbeit untersucht, sie wird anhand verschiedener Indikatoren identifiziert. Auf der Grundlage des referierten Forschungsstandes werden die Entwicklungslinien der deutschen Schiffbauindustrie bis 1990 mit Hilfe des Modells des Schiffneubaumarktes herausgearbeitet. Es folgt die Untersuchung der in der Branche wirkenden Wettbewerbskräfte für den Zeitraum 1945 bis 1990, im in einem zusammenfassenden Abschnitt die aus ihnen resultierenden nationalen Wettbewerbsvorteil und –nachteile benennen und datieren zu können. Für den Zeitraum 1945 - 1990 werden vier Teilperioden unterschieden. Die erste Teilperiode deckt die Jahre 1945 bis 1951 ab, in denen die deutsche Schiffbauindustrie unter alliierten Produktionsbeschränkungen arbeitete. Die zweite Teilperiode umfasst die Jahre 1952 bis 1961, und beginnt damit im ersten „Normaljahr“ der Schiffbauindustrie nach dem Krieg und endet mit dem letzten Jahr der weltweiten Schiffbaukrise von 1957 bis 1961. Der folgende Zeitraum reicht bis 1975, dem Jahr, das für das Ende des Tankerbooms steht. Die vierte Teilperiode erstreckt sich bis 1990, dem Ende des Untersuchungszeitraumes. Die Betrachtungen für die Jahre 1945 – 1990 werden abgeschlossen mit einer Untersuchung von Indikatoren zur Identifizierung der strukturellen Krise der deutschen Schiffbauindustrie. Themen Datentabellen in HISTAT (Thema: Produktion: Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Industrie): A. Tabellen aus dem laufenden TextA.01 Beschäftigte der deutschen Schiffbauindustrie (1976-1990)A.02 Bedeutung des Containerschiffbau für deutsche Werften (1969-1990)A.03 Personenverkehr über den Nordatlantik (1946-1970)A.04 Marktanteile für See- und Flugverkehr nach Gewicht und Wert der transportierten Güter im Außenhandel der USA (1965-1975)A.05 Subventionierung der deutschen Schiffbauindustrie und Subventionsindikatoren (1966-1990)A.06 Werfthilfen von (1966-1990) B. Tabellen aus dem AnhangB.01 Ablieferungen der deutschen Schiffbauindustrie (1873-1940)B.02 Ablieferungen der deutschen Schiffbauindustrie (1948-1990)B.03 Beschäftigte in der deutschen Schiffbauindustrie (1948-1990)B.04 Preisindizes (1950-1990)B.05 Bruttostundenverdienste männlicher Arbeiter in der deutschen Schiffbauindustrie (1957-1990)B.06 Bruttoeinkommen in der deutschen Schiffbauindustrie (1960-1990)B.07 Bruttowertschöpfung in der deutschen Schiffbauindustrie (1960-1990)B.08 Neubauproduktion im deutschen Seeschiffbau (1957-1990)B.09 Arbeiter im Schiffsneubau, bezahlte Wochenstunden und Fertigungsstunden in der deutschen Schiffbauindustrie (1957-1990)B.10 Arbeitsproduktivitäten (physische Produktivitäten) in der deutschen Schiffbauindustrie (1957-1990)B.11 Arbeitsproduktivitäten (Wertproduktivitäten) in der deutschen Schiffbauindustrie (1957-1990)B.12 Subventionsarten (nominale Werte) in der deutschen Schiffbauindustrie (1966-1990)B.13 Subventionsarten (reale Werte) in der deutschen Schiffbauindustrie (1966-1990)B.14 Nettowertschöpfung in der deutschen Schiffbauindustrie (1960-1990)B.15 AG "Weser": Ablieferungen, Koeffizienten der Produktionsstruktur und Marktanteile (1949-1983)B.16 AG "Weser" (Gesamtunternehmen): Gewinne/Verluste und Beschäftigte (1948-1983)B.17 Blohm+Voss: Ablieferungen, Koeffizienten der Produktionsstruktur und Marktanteile (1954-1990)B.18 Blohm+Voss: Gewinne/Verluste und Beschäftigte (1954-1990)B.19 Meyer Werft: Ablieferungen, Koeffizienten der Produktionsstruktur und Marktanteile (1948-1990)

Quellen:

Gedrucktes Quellenmaterial der „AG Weser“; „Blohm + Voss“;, „Meyer Werft“. Gedrucktes Quellenmaterial von Verbänden. Publikationen der amtlichen Statistik. Sonstige gedruckte Quellen.

Identifier
DOI https://doi.org/10.4232/1.8373
Metadata Access https://api.datacite.org/dois/10.4232/1.8373
Provenance
Creator Albert, Götz
Publisher GESIS Data Archive
Publication Year 2009
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OpenAccess true
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Language German
Resource Type Dataset
Version 1.0.0
Discipline Social Sciences
Spatial Coverage Germany - Bundesrepublik Deutschland, 1945 bis 1990