Die Forschungslage impliziert, dass Personen mit einer Tendenz zu mehr positivem Affekt bevorzugt auf positive Reize achten. Anekdotische Hinweise besagen sogar, dass Individuen mehr Schönheit wahrnehmen, wenn positiver Affekt vorherrscht. In der diesem Datensatz zugrundliegenden Studie wurde die Rolle des dispositionellen Affekts bei der Vorhersage der Häufigkeit und Intensität von ästhetischen Erfahrungen untersucht. Im Rahmen einer 14-tägigen Experience-Sampling-Untersuchung (N = 97) wurden Daten zu ästhetischen Emotionen gesammelt. Die ESM-Daten wurden mit dispositionellen Affektfragebögen in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigten einen positiven Zusammenhang zwischen dispositionellem positiven Affekt und der Intensität ästhetischer Erfahrungen. Dispositioneller Affekt und die Häufigkeit ästhetischer Erfahrungen standen jedoch in keinem Zusammenhang. Ebenso scheint der Zusammenhang nicht moderiert zu werden über die aktuelle Stimmung. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass der dispositionelle Affekt weniger vorhersagt, wie viel Schönheit wir sehen, sondern eher, wie sehr wir sie genießen.
Research implies that individuals with a tendency towards more positive affect prefer to pay attention to positive stimuli. Anecdotal evidence even suggests that individuals perceive more beauty when positive affect is prevalent. In the study underlying this data set, the role of dispositional affect in predicting the frequency and intensity of aesthetic experiences was investigated. A 14-day experience sampling survey (N = 97) was used to collect data on aesthetic emotions. The ESM data were correlated with dispositional affect questionnaires. The results showed a positive relationship between dispositional positive affect and the intensity of aesthetic experiences. However, dispositional affect and the frequency of aesthetic experiences were not related. Similarly, the relationship does not appear to be moderated by current mood. These results illustrate that dispositional affect predicts not so much how much beauty we see, but rather how much we enjoy it.