Ästhetische Erfahrungen können sich von anderen Erfahrungen durch einen kognitiven Modus der ästhetischen Verarbeitung unterscheiden, welcher eine Konzentration von Ressourcen des Arbeitsgedächtnisses auf den ästhetischen Stimulus beinhaltet. Da die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses begrenzt ist, liegt ein Kompromiss zwischen verfügbaren Ressourcen und der ästhetischen Erfahrung nahe. Um zu untersuchen, inwieweit die Intensität der ästhetischen Erfahrung beeinträchtigt ist, wenn die Arbeitsgedächtniskapazität ausgelastet ist, wurde eine Experience-Sampling-Studie durchgeführt. Über einen Zeitraum von zwei Wochen berichteten 115 Studierende über ihre ästhetischen Erfahrungen. Um die Arbeitsgedächtniskapazität zu erheben, beantworteten die Teilnehmer Fragen zu ihrer aktuellen kognitiven Beanspruchung und zu eventuellen Aufgaben, die sie gerade durchführten. Außerdem wurden sie gefragt, ob sie eine ästhetische Erfahrung hatten und wie sehr sie diese genossen haben. Die Daten wurden mithilfe von Mehrebenenmodellen analysiert. Eine höhere Auslastung des Arbeitsgedächtnisses war mit weniger ästhetischen Erfahrungen sowie reduziertem Genuss dieser Erfahrungen assoziiert. Insgesamt scheinen andere Aktivitäten, die Arbeitsgedächtniskapazität erfordern, mit ästhetischen Erfahrungen im Alltag im Konflikt zu stehen.
Aesthetic experiences may be distinguished from other experiences by a cognitive mode of aesthetic processing that involves a concentration of working memory resources on the aesthetic stimulus. Because the capacity of working memory is limited, a trade-off between available resources and the aesthetic experience is obvious. To investigate the extent to which the intensity of the aesthetic experience is impaired when working memory capacity is stretched, an experience sampling study was conducted. Over a two-week period, 115 students reported on their aesthetic experiences. To survey working memory capacity, participants answered questions about their current cognitive load and any tasks they were currently performing. They were also asked if they had an aesthetic experience and how much they savored it. The data were analyzed using multilevel models. Higher working memory load was associated with fewer aesthetic experiences as well as reduced enjoyment of those experiences. Overall, other activities that require working memory capacity appear to conflict with aesthetic experiences in everyday life.