„Die Westverschuldung der DDR hat sich durch einen anhaltenden Importüberschuss in den 70er Jahren aufgebaut. Sie war eine Konsequenz der von Honecker bestimmten konsumfreundlichen Politik der ‚Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik’ mit schwerwiegenden Folgen. 1981/82 geriet die internationale Zahlungsfähigkeit der DDR in akute Gefahr; das sich anschließende Krisenmanagement führte zu schweren ökonomischen Folgeschäden … In den 70er Jahren war es für westliche DDR-Beobachter nicht so eindeutig zu erkennen, wie dramatisch der Passivsaldo der Handelbilanz mit westlichen Ländern akkumulierte. Die verfügbaren Außenhandelsstatistiken zeigten ein diffuses und z. T. uneinheitliches Bild. Die DDR veröffentlichte keine Zahlungsbilanzen, und die Zahlen der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), aus denen die finanzielle Verschuldung gegenüber westlichen Banken abzulesen war, wurden erst gegen Ende der 70er Jahre voll aussagekräftig. Erst die dramatische Liquiditätskrise der DDR 1981/82 machte Gewicht und Gefährlichkeit der Devisenverschuldung in vollem Umfang deutlich. In der DDR hatte man das sich auftürmende Gefahrenpotential früher erkannt, aber auch erst nach der Liquiditätskrise ernsthaft darauf reagiert. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde dann dafür gesorgt, dass die DDR zahlungsfähig blieb. Die Wende 1989 ist deshalb auch nicht durch eine akute Zahlungsunfähigkeit ausgelöst oder begleitet worden“ Volze, a.a.O., S. 151). „Die Überwindung der Liquiditätskrise ist ohne Zweifel durch innerdeutsche Faktoren erleichtert worden, durch Kompensationsmöglichkeiten im innerdeutschen Handel und vor allem durch die Straußschen Milliardenkredite. Eine nicht unbeträchtliche Rolle haben auch die Sondereinnahmen gespielt, die sich aus Zwangsläufigkeiten der Deutschlandpolitik, vor allem zur Sicherung der Lebensfähigkeit Berlins, ergaben. Kalkulatorische Berechnungen zeigen, dass die politisch bedingten DM-Zuflüsse zwischen 12 und 50% der Exporteinnahmen in harten Devisen entsprachen“ (Volze, a.a.O., S. 170).Die Untersuchung ist in drei Abschnitte gegliedert: (1) Der Aufbau der Devisenverschuldung in den 70er Jahren; (2) Das Management der Devisenverschuldung in den 80er Jahren und (3) die Bedeutung der DM-Zuflüsse für die Devisenverschuldung. In einem Exkurs werden Anmerkungen zur DDR-Außenhandelsstatistik gegeben: (a) zu den Bestimmungsfaktoren der DDR-Außenhandelsstatistik und (b) zur Weiterverwendbarkeit der DDR-Außenhandelsstatistik. „Die DDR-Außenhandelsstatistik hatte im Westen einen notorisch schlechten Ruf. Sie galt nicht nur als die schlechteste im RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) bezeichnet, war der wirtschaftliche Zusammenschluss der sozialistischen Staaten unter Führung der Sowjetunion), sondern auch als eine der undifferenziertesten der Welt. Ihre Veröffentlichungen waren eingeschränkt und geheimniskrämerisch. Der seit 1965 übliche Ausweis in der nicht definierten Währung Valutamark (VM) erschwerte die Analyse. Ihr Ruf wurde nach der Wende endgültig ruiniert durch den Vorwurf, sie sei aus politischen Anlässen manipuliert und regelrecht gefälscht worden“ (Volze, a.a.O., S. 170f). In seine Studie präsentiert Armin Volze im Anhang Daten zum Außenhandel und Planhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten für die Zeit 1971-1989 sowie Daten zu Forderungen und Verbindlichkeiten der DDR (1975-1989).
Datentabellen in HISTAT:A. Tabellen aus dem AnhangA.01 Außenhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten, ohne innerdeutschen Handel, in Millionen Valutamark oder US-Dollar (1971-1980)A.02 Planhandel der DDR mit ausgewählten westlichen Industrieländern, konvertierbare Devisen in Plan-Valutamark (1971-1980)A.03 Außenhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten, in Millionen Valutamark (1981-1988)A.04 Forderungen und Verbindlichkeiten der DDR in Millionen Valutamark bzw. US-Dollar (1975-1989)A.05 Politisch bedingte DDR-Sonderzuflüsse in Millionen DM (1975-1989)A.06 Zinssalden konvertierbarer Devisen im Verhältnis zu den DM-Zuflüssen in Valutamark bzw. DM (1975-1989)T. Tabellen aus dem TextT.01 Handelssalden ´Kapitalistische Industrieländer ohne innerdeutschen Handel´, in Millionen Valutamark oder US-Dollar (1971-1980)T.02 Verhältnis zu den Valutamark-Exporterlösen in konvertierbaren Devisen (1975-1989)
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A. Tabellen aus dem Anhang (Tables in the Appendix)
A.01 Außenhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten, ohne innerdeutschen Handel, in Millionen Valutamark oder US-Dollar (1971-1980)(= The GDR´s foreign trade with western industry states, without inner-german trade. in million valuta mark or us-dollar)A.02 Planhandel der DDR mit ausgewählten westlichen Industrieländern, konvertierbare Devisen in Plan-Valutamark (1971-1980)(= GDR´s planned trade with selected western industry states, convertible foreign currency in planned valuta mark)A.03 Außenhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten, in Millionen Valutamark (1981-1988)(= GDR´s foreign trade with western industry stats, in million valuta mark)A.04 Forderungen und Verbindlichkeiten der DDR in Millionen Valutamark bzw. US-Dollar (1975-1989)(= GDR´s accounts and liabilities in million valuta mark or us-dollar repectively)A.05 Politisch bedingte DDR-Sonderzuflüsse in Millionen DM (1975-1989)(GDR´s special accruals for political reasons in million DM)A.06 Zinssalden konvertierbarer Devisen im Verhältnis zu den DM-Zuflüssen in Valutamark bzw. DM (1975-1989)(= interest rate balance of convertalbe foreign currency in relation to the DM-accruals in valuta mark or DM)
T. Tabellen aus dem Text (Tables in the Text)
T.01 Handelssalden "Kapitalistische Industrieländer ohne innerdeutschen Handel", in Millionen Valutamark oder US-Dollar (1971-1980)(= trade balance of capitalistic industrial countries without inner-german trade, in million valuta mark or us-dollar)T.02 Verhältnis zu den Valutamark-Exporterlösen in konvertierbaren Devisen (1975-1989)(ratio of valuta export returns in convertable foreign currencies)
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Quellen:
Wissenschaftliche Publikationen. OECD-Serie A.
Ausgaben des Statistischen Jahrbuchs Außenhandel, StJA (Bundesarchiv Koblenz, Kartonnummer 30114 und 30329); StJA Teil I: Gesamthandel und StJA Teil II: Bereich der Planrechnung.
Deutsche Bundesbank, August 1999: Die Zahlungsbilanz der ehemaligen DDR 1975 bis 1989. Frankfurt/Main: Selbstverlag der Deutschen Bundesbank.