Die Entwicklung der Arbeitszeit in der deutschen Industrie 1820 - 1956 Development of Working-Time in the German Industry 1820 to 1956.

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Die vorliegende Dissertation von Ruth Meinert zählt zu den frühen Untersuchungen zur Entwicklung der Arbeitszeit in Deutschland. Mit dieser Arbeit wurde der erste verdienstvolle Versuch unternommen, eine „historisch – induktive Gesamtdarstellung – gestützt auf statistisches Material – „ zu versuchen. Diese ‚Pionierarbeit‘ geriet über viele Jahre zu einem vielzitierten ‚Standardwerk‘, wohl nicht zuletzt infolge der Übernahme ihrer Daten durch Walther G. Hoffmann (bei dem sie promovierte) in dessen vielgelesenem und zitierten Werk: „Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts“ (Berlin u.a., 1965). Ziel der Untersuchung ist die langfristige Veränderung der Arbeitsdauer im Zeitablauf. „Unter ‚Arbeitszeit‘ wird die Zahl der Stunden verstanden, die der Arbeitnehmer täglich bzw. wöchentlich an seiner Arbeitsstätte anwesend ist (nominale Arbeitszeit) oder die er arbeitend oder in Arbeitsbereitschaft verbringt (effektive Arbeitszeit). Für die nachstehende Untersuchung ist allein die effektive Arbeitszeit von Bedeutung, weil nur sie ökonomisch relevant ist“ (Meinert, R., a. a. O., S. 1). Die Entwicklung der mittleren Arbeitsdauerzeit wird eingehender untersucht für die gesamte Industrie und für einzelne Industriezweige: Textilindustrie, Metallindustrie, Bergbau, chemische Industrie, Druckereigewerbe, Baugewerbe und Holzindustrie. Methodisch wird der historisch – induktiven Darstellung – gestützt auch auf statistisches Material – der Vorzug gegeben, „die gegenüber der rein zahlenmäßig – deskriptiven insbesondere tiefere Einblicke in die Entwicklung der Arbeitszeitfrage gibt und damit auch den Zwecken der Wirtschafts- und Sozialpolitik Aufklärung über die Ursachen und Folgen der Arbeitszeit in ihrem historischen Ablauf geben kann. Dieser Weg bietet sich auch deswegen besonders an, weil alle ökonomischen Prozesse sich im Rahmen und unter Einfluß sozialer Strukturen vollziehen“ (Meinert, R., a. a. O., S. 2). Die Untersuchungen haben ergeben, dass mit der Industrialisierung im deutschen Raum seit etwa 1820 die mittlere Arbeitszeit in der Gesamtindustrie zunächst expandiert. Erst nach der Ausdehnung und Intensivierung des Fabriksystems nach 1880 setzt eine Verkürzung der Arbeitszeit ein, die bis zum 1. Weltkrieg kontinuierlich verläuft. Die Periode von 1918 bis zum 1. Weltkrieg zeichnet sich durch eine diskontinuierliche Entwicklung der Arbeitsdauer aus. Die durchschnittlichen Arbeitszeiten in den einzelnen Industriezweigen weisen bis zum 1. Weltkrieg unterschiedliche Längen auf. Mit Ausnahme des Steinkohlenbergbaues nehmen in allen Industrien die Wochenarbeitszeiten bis 1914 kontinuierlich ab. Bis zu diesem Zeitpunkt ist zugleich ein Angleichungsprozess der Arbeitszeiten der einzelnen Industrien feststellbar. In der Periode von 1918 bis 1953 verlaufen die Arbeitszeiten in den einzelnen Branchen diskontinuierlich.

Datentabellen in HISTAT:Die Datentabellen sind sachlich wie folgt gegliedert:A. Die Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitszeit in der Gesamtindustrie (1820 – 1956)B. Die Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitszeit in den einzelnen IndustriezweigenB.1 TextilindustrieB.2 MetallindustrieB.3 SteinkohlenbergbauB.4 BraunkohlenbergbauB.5 ErzbergbauB.6 Chemische IndustrieB.7 DruckereigewerbeB.8 BaugewerbeB.9 HolzindustrieC. Statistischer Anhang: Verfahrene Arbeitsschichten im Steinkohlenbergbau

Quellen: Wissenschaftliche Monographien; Berichte, Denk- und Festschriften; Erhebungen. Auswertung von Zeitschriften und Jahrbüchern. Amtliche Mitteilungen aus den Jahresberichten der Gewerbeaufsichtsbeamten. Jahresberichte der Gewerbeaufsichtsbeamten. Jahresberichte der Gewerbeaufsichtsbeamten für Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden.

Identifier
DOI https://doi.org/10.4232/1.11709
Metadata Access https://api.datacite.org/dois/10.4232/1.11709
Provenance
Creator Meinert, Ruth
Publisher GESIS Data Archive
Publication Year 2013
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OpenAccess true
Representation
Language German
Resource Type Dataset
Version 1.0.0
Discipline Social Sciences
Spatial Coverage Historical German lands (-1871) - North German Confederation, Prussia from 1820 to 1870; German Empire from 1871 to 1944; Federal Republic of Germany from 1946 to 1956; German Reich (1871-1945); Germany