„Anhaltspunkte dafür, wie sich der Bestand an Arbeitern und Angestellten in Deutschland strukturell – also unabhängig von den Wirtschaftsschwankungen – gewandelt hast, geben die Ergebnisse der Berufszählungen aus den Jahren 1882, 1895, 1907, 1925 und 1933. Dabei sind freilich gleich zwei Einschränkungen zu machen. 1882 war der Industrialisierungsprozess mit seinen weitgehenden Einwirkungen auf den Berufsaufbau bereits sehr weit vorangeschritten. Die Zahlen seit 1882 erfassen also nur einen Teil – und wahrscheinlich nicht einmal den größeren – dieser Entwicklung. Außerdem geben die Querschnitte der Berufszählungen die langfristigen Veränderungen nicht rein wieder. Die Wirtschaftsschwankungen machen sich dadurch störend bemerkbar, dass 1895 und 1933 Jahre des Tiefstandes der Wirtschaftstätigkeit und damit der Beschäftigung waren, während in den übrigen Jahren die Arbeitslage besonders gut war. Da aber die Strukturwandlungen im Aufbau der Berufe so ausgeprägt sind, dass sie sich über die Wirtschaftsschwankungen hinwegsetzen, sich auch außerdem bis 1933 ein gutes Stück weiter entwickelt haben, begeht man keinen allzu großen Fehler, wenn man die Jahre 1882 und 1933 als Ausgangs- und Endpunkt der strukturellen Entwicklung zugrunde legt“ (Wagenführ, a. a. O., S. 288).
Datentabellen in HISTAT:A.01 Gliederung der Bevölkerung nach der Erwerbstätigkeit, Gebietsstand von 1933 (1882-1933)A.02 Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung (1882-1933)A.03 Veränderung der Erwerbstätigkeit in den einzelnen Wirtschaftszweigen (1925-1933)
Quellen:
Amtliche Statistik; Ergebnisse der Berufszählungen von 1882, 1895, 1907, 1925 und 1933.