Retrospektive Beschreibung der Lebenssituation und der sozialenNetzwerke vor der Wende sowie zum Befragungszeitpunkt.
Themen: 1. Berufliche Situation vor der Wende: Art der Vermittlung des Ausbildungsplatzes; Militärdienst; Alter bei Berufsantritt;Berufsbezeichnung; Dauer der Tätigkeit in Jahren; Vermittlung derersten Arbeitsstelle; Beruf und hauptamtliche oder ehrenamtlicheFunktion der vermittelnden Person; Berufsbezeichnung der damaligenTätigkeit; Tätigkeitsbereich im öffentlichen oder privaten Sektor; Artder Vermittlung dieser Arbeitsstelle; Beruf, hauptamtliche oderehrenamtliche Funktion der vermittelnden Person; Charakterisierung derdamaligen Tätigkeit bezüglich Gestaltungsfreiheit, Spezialisierung,Abwechslungsreichtum und Sozialkontakte; weitere Merkmale der Tätigkeit(Firmenwagen, betriebsinterne Aufstiegsmöglichkeiten, betrieblichorganisierter Urlaubsaufenthalt, Auszeichnung bei guter Arbeit);Einschätzung des öffentlichen Ansehens des damaligen Berufs sowie despersönlichen Erfolgs in diesem Beruf (Skalometer); vertraglichvereinbarte Wochenarbeitszeit; Anzahl Überstunden im Monat;persönliches Nettoeinkommen (klassiert); persönliches Einkommen gleichHaushaltseinkommen; eventuelle weitere Einkommensquellen undNebeneinkünfte; Arbeit der Nebeneinkünfte abwechslungsreicher oderbesser bezahlt als Haupttätigkeit; Zufriedenheit mit der damaligenHaupttätigkeit und Einschätzung der Beanspruchung durch die Tätigkeit;Arbeit im Kollektiv oder allein; Betriebsgröße; Anzahl Personen, überdie der Befragte Weisungsbefugnis hatte (Kontrollspanne); Einschätzungdes beruflichen Entscheidungsspielraums; soziales und beruflichesNetzwerk in der Zeit vor der Wende; Konkurrenten im Berufsleben;Kontakt zu Personen mit ausgewählten Berufen und Zuordnung dieserPersonen zu Familie, Freunden oder Bekannten; soziale Herkunft: Berufdes Vaters, der Mutter, des ältesten Bruders und der ältesten Schwesterzum Zeitpunkt des 15. Lebensjahres des Befragten sowie im Jahre 1989und 1992; höchster Schulabschluss der vorgenannten Familienmitglieder;Berufe zweier guter Freunde der Eltern sowie Anzahl Bücher im Haushaltzum Zeitpunkt des 15. Lebensjahres des Befragten.
2. Wohnsituation vor der Wende: Wohndauer in der Wohnung und inLeipzig bzw. Dresden; Miethöhe im Oktober 1989 (klassiert);Haushaltsgröße; Zimmerzahl; unterstützende Person bei der Wohnungssucheund Art der Unterstützung; Ausstattung des Haushalts mit Telefon, Auto,langlebigen Wirtschaftsgütern sowie einer Datsche;Unterstützungspersonen bei kleineren Haushaltsreparaturen.
3. Organisationen, Vereine, politische Informationen: Mitgliedschaftin Organisationen und Vereinen vor Oktober 1989; Funktionen in denOrganisationen; persönlich wichtigste Organisation; aufgewendeteWochenstunden für die Arbeit in der Organisation; Selbsteinschätzungder Hierarchiestufe innerhalb der Organisation auf einer10-Punkte-Skala; Politikinteresse; politische Informiertheit wichtigfür den Beruf; Selbsteinschätzung der Informiertheit überlokalpolitische, innenpolitische und außenpolitische Ereignisse sowieAngabe der jeweiligen Informationsquellen; Personen, die wichtigepolitische Informationen weitergegeben haben und Berufe dieserPersonen; Befragter war selbst Informationsträger für politischeInformationen.
4. Güterbedarf und Ressourcen: Für den Zeitraum von März 1989 bisOktober 1989 wurde erfragt: benötigte jedoch nicht erhältlicheHaushalts- oder Gebrauchsartikel (Mangelwirtschaft) und Art derBeschaffungsmöglichkeit; damalige Berufe der Freunde und Bekannten, dieGüter beschaffen konnten; Beschaffungsmöglichkeit durch beruflicheKontakte oder die gesellschaftliche Funktion des Befragten; Häufigkeitder Inanspruchnahme dieser Beschaffungsmöglichkeit; Grund fürBeschaffungsverzicht.
5. Freizeit und Kultur vor der Wende: Besuchshäufigkeit ausgewählterKultureinrichtungen und -veranstaltungen; Besuchshäufigkeit einerBibliothek; Lesehäufigkeit von Büchern ausgewählter Genres; AnzahlBücher im Haushalt; Häufigkeit von Treffen mit Freunden im Monat;angemeldete oder spontane Besuche; geschätzte Freizeit in Stunden proWoche; Freizeitpartner und deren Berufe; Hobbies.
6. Kontrolle: Lebensbereiche mit staatlicher Kontrolle und Ausmaßempfundener Kontrolle (Arbeit, Wohnung, organisierte undnichtorganisierte Freizeit und Ausbildung); Personen im persönlichenUmfeld, denen der Befragte Misstrauen entgegen gebracht hat bzw. viceversa; Diskussionsthemen im engsten Freundes- oder Familienkreis;Diskussionspartner für politische Diskussionen und deren Berufe;Vertrauenspersonen für persönliche Angelegenheiten und deren Berufe.
7. Retrospektive Netzwerkdaten: Für die im Namensgeneratoreingetragenen Namen wurde die Beziehung zum Befragten ermittelt. Füralle Beziehungen wurde erfragt: Umfeld des Kennenlernens von Freundenund Bekannten; räumliche Entfernung zum Befragten; Freunde oderBekannte in der BRD oder mit anderer Nationalität; Mitgliedschaft vonFreunden in Organisationen, in denen der Befragte ebenfalls Mitgliedwar; wichtige Gesprächsthemen; Personen, mit denen Meinungsdifferenzenbzw. Übereinstimmungen existierten; Vertrauensperson; Personen, dieGelegenheit für einen Vertrauensmissbrauch gehabt hätten bzw. denen einsolcher zugetraut wurde; Einschätzung der Verbundenheit zu den Freundenund Bekannten (closeness-rating-scale).
8. Retrospektives Kernnetzwerk: Bekanntheit der Personen undVerbundenheit untereinander (Closeness-Scale); Alter der Personen zumBefragungszeitpunkt; höchster Schulabschluss der Personen;Kontakthäufigkeit zum Befragten; Kontaktdauer zu diesen Personen.
9. Bewertung der gesellschaftlichen Veränderungen: Einschätzungallgemeiner Vorteile durch ein Engagement in der SED;Lebenszufriedenheit im Jahr 1989; Ausmaß der beruflichen und privatenVeränderungen durch die Wende; einschneidende private Erlebnisse in denletzten Jahren.
10. Zur aktuellen Situation: Mitgliedschaft in Organisationen (Kirche,Partei, Bürgerinitiative, Verein oder Gewerkschaft); Politikinteresse;Informiertheit über lokalpolitische, innenpolitische undaußenpolitische Ereignisse; ausgewählte Themen, zu denen sich dieMeinung des Befragten in den letzten Jahren geändert hat: Kommunismusals Idee, soziale Marktwirtschaft, Planwirtschaft, die deutscheEinheit, Asylrecht, viele Nationalitäten im Land, Bedeutung vonFamilie, Freundschaft und Arbeit.
11. Aktuelle Wohn- und Arbeitssituation: Veränderungen an der Wohnungseit der Wende; Bleibeabsicht in der Wohnung bzw. Motive für Auszug ausder Wohnung; erhaltene Unterstützung bei der Wohnungssuche;Haushaltszusammensetzung wie 1989; Neuanschaffungen langlebigerWirtschaftsgüter seit der Wende; Miethöhe und Nebenkosten(kategorisiert); Unterstützungspersonen bei kleinerenHaushaltsreparaturen und deren Berufe; Veränderungen in derArbeitsstelle bzgl. Zusammenarbeit mit Kollegen, Funktion, Arbeitsgängeund Arbeitsmenge; Wechsel der Arbeitsstelle, derzeitigeArbeitslosigkeit oder neue Arbeitsstelle; Gründe fürArbeitsplatzwechsel und Art der Arbeitsplatzbeschaffung; falls derArbeitsplatz mithilfe Dritter beschafft wurde: Berufe dieser Personenund Art der Hilfe; Einschätzung der eigenen Arbeitsplatzsicherheit;Beurteilung des eigenen Berufserfolgs (Skalometer); Beanspruchung durchden Beruf; Anzahl Personen, über die der Befragte Weisungsbefugnis hat(Kontrollspanne); Weisungsbefugnis dieser Personen; Zufriedenheit mitder beruflichen Tätigkeit; beabsichtigte berufliche Veränderung;Wochenstundenzahl; Überstunden; Vertrauensperson im letzten halben Jahrbei beruflichen und persönlichen Problemen und Berufe dieser Personen;Helfer bei der Karriereplanung; Umschulung oder Weiterbildung seit derWende; Höhe des monatlichen Nettoeinkommens; persönliches Einkommengleich Haushaltseinkommen; weitere Einkommensquellen; Nebenjob; Berufeines weiteren Haushaltsmitglieds, das wesentlich zumHaushaltseinkommen beiträgt.
12. Aktuelles persönliches Netzwerk: Erweiterung des Bekanntenkreisesseit der Wende; Umfeld des Kennenlernens; Beziehung zum Befragten;Verbundenheit mit diesen Personen (closeness-rating-scale) und derenBerufe sowie räumliche Entfernung zum Befragten.
13. Aktuelles Kernnetzwerk: Vertrauenspersonen; Beziehungen derPersonen untereinander; Geschlecht, Alter, höchster Schulabschluss undBeruf dieser Personen; Dauer der Bekanntschaft; Kontakthäufigkeit;Verbundenheit mit diesen Personen.
14. Beziehungsveränderungen bzw. Beziehungsabbrüche: Gründe fürBeziehungsabbruch; Art der Beziehungsveränderung; Mitgliedschaft alterund neuer Bekannter in einer Organisation bzw. einem Verein, in demauch der Befragte Mitglied ist; Erwartung neuer Kontakte; erwartetezukünftige Beziehungsveränderungen.
15. Gesprächsthemen, Freizeitkontakte und kulturelle Partizipation:Lebenszufriedenheit; wichtige Gesprächsthemen im letzten halben Jahr;Besuchshäufigkeit ausgewählter Kultureinrichtungen und-veranstaltungen; Besuchshäufigkeit einer Bücherei; Lesehäufigkeit vonBüchern nach Genre; Häufigkeit von Treffen mit Freunden pro Monat imletzten halben Jahr; geschätzte Freizeit in Stunden pro Woche;Freizeitpartner und deren Berufe; Hobbies.
Demographie: Geschlecht, Alter, Zusammenleben mit einem Partner;Kinderzahl; höchster Schulabschluss.
Männliche Befragte wurden gefragt: Dauer des Militärdienstes.
Zusätzlich verkodet wurde: Wiederbefragungsbereitschaft;Interviewdatum; Interviewort (Leipzig oder Dresden);Intervieweridentifikation.
Interviewerrating: Interviewverlauf; Kooperationsbereitschaft desBefragten; sozial erwünschtes Antworten.
Mündliche Befragung mit standardisiertem Fragebogen
Personen im Alter zwischen 30 und 55 Jahren, die vor der Wende in einem
Arbeitsverhältnis standen
Auswahlverfahren Kommentar: Zufallsauswahl aus der Einwohnermeldedatei der beiden Städte.
Aufstockung durch eine weitere Auswahl nach random route und
schließlich ergänzt um eine Auswahl nach dem Schneeballverfahren.