Der Thüringen-Monitor ist eine seit 2000 jährlich stattfindende repräsentative Bevölkerungsbefragung zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen mit festen und wechselnden Fragenkomplexen. Der Thüringen-Monitor wird von der Thüringer Staatskanzlei (Erfurt) in Auftrag gegeben. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erforschung rechtsextremer Einstellungen, der Demokratieakzeptanz, der Demokratiezufriedenheit und dem Institutionenvertrauen der Thüringer Bevölkerung. Grundgesamtheit ist die wahlberechtigte Bevölkerung des Freistaats Thüringen. Bis 2017 wurden im Trend-Design von wechselnden Befragungsinstituten insgesamt 17 Befragungswellen mit jeweils min. 1.000 Befragten durchgeführt (CATI, Stichprobenziehung nach dem Gabler-Häder-Design). 2009 fand keine Befragung statt. Die Daten wurden ab 2012 nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik bezüglich des Alters, des Geschlechts, der Bildung und der Haushaltsgröße gewichtet (IPF-Gewichtung).
Im Thüringen-Monitor wurden von 2000 bis 2017 insgesamt 1.151 verschiedene Variablen erhoben, die sich den folgenden Kategorien zuordnen lassen:
1 Deprivation/Anomie/Zufriedenheit
2 Thüringen/Identität/Deutsche Einheit
3 Politik/Demokratie/Institutionen/Akteure
4 Rechtsextremismus/Einstellung zu Migration/Minderheiten
5 DDR/Sozialismus
6 Sozialstaat/Marktwirtschaft/Ökologie
7 Gesellschaftliche Probleme
8 Werte
9 Familie/Erziehung und Bildung/Generationenbeziehungen
10 Internationalisierung/Europäisierung/kulturelle Kompetenz
Soziodemographie: Alter (Geburtsjahr); Geschlecht; berufliche Stellung; Dauer der Arbeitslosigkeit (in Monaten); Arbeitslosigkeit länger als sechs Monate seit der Wende; Beschäftigung im öffentlichen Dienst; Berufstätigkeit; hauptberuflich ausgeübte Tätigkeit; höchster Bildungsabschluss des Befragten; höchster Bildungsabschluss der Eltern; Bildung des Partners bzw. der Partnerin sowie Tätigkeit; vor Oktober 1989 Bürger der DDR; Anzahl der Enkelkinder; Familienstand; Geburtsort; Haushaltsnettoeinkommen; Haushaltszusammensetzung: Anzahl der Kinder unter 18 (2000: unter 16) Jahren im Haushalt; Anzahl der Personen im Haushalt insgesamt; Anzahl Personen im Haushalt ab 18 Jahren; Haushaltsgröße (gruppiert); Anzahl der Kinder außerhalb des Haushalts; Kinder besuchen derzeit Kindertageseinrichtung, Schule, (Fach-)Hochschule; Anzahl eigene Kinder insgesamt; Anzahl Wunschkinder; Anzahl der Kinder in der Schule; Anzahl der Kinder unter 6 Jahren; Kirchgangshäufigkeit; feste Partnerschaft; Zusammenleben mit Partner/in; Konfession; Wohnsituation; Sicherheit des Arbeitsplatzes; Sozialisation (Ost/West/Ausland); Wohnstatus; Anzahl der Telefonnummern im Haushalt.
Zusätzlich verkodet wurde: Welle (Erhebungsjahr); Interviewnummer; Personengewicht; Quotengruppen Geschlecht und Alter für IPF-Gewichtung ab 2012; Zufallsvariablen (2013, 2014); Beantwortung offene Frage und Fragereihenfolge (2015); durchschnittlicher Bevölkerungsanteil Kreis 2005 bis 2009; Freiheitskonsistenz; Ortsgrößenklasse; Wohnortgröße; wahrgenommene Responsivität sonstige öffentliche rechtsextreme Aktivitäten (Anteil Kreis an Gesamtzahl Thüringen und Anzahl Vorkommnisse im Kreis); mutmaßliche rechtsextreme Straftaten (Anteil Kreis an Gesamtzahl Thüringen und Anzahl Vorkommnisse im Kreis).
Die Messreihe zu rechtsextremen Einstellungen basiert auf zehn Zustimmungsitems (mit vierstufigen Antwortskalen) und beginnt 2001. Sie erfasst nach der Konsensdefinition des Rechtsextremismus die Einstellungsdimensionen Fremdenfeindlichkeit, Nationalismus/Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Verharmlosung des Nationalsozialismus, Antisemitismus sowie die Befürwortung einer rechten Diktatur (vgl. Best & Salomo, 2014).
Telefonisches Interview: CATI (Computerunterstützte telefonische Befragung)
Telephone interview: CATI (Computer Assisted Telephone Interview)
Wahlberechtigte Personen ab 18 Jahren in Privathaushalten
Wahrscheinlichkeitsauswahl: Mehrstufige Zufallsauswahl
Die Altersgruppe der 16-29 Jährigen wurde 2001 überrepräsentiert (Oversampling, N=600)