Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) ist eine Trenderhebung, in der seit 1980 alle zwei Jahre eine Zufallsstichprobe der deutschen Bevölkerung befragt wird. Das primäre Ziel des Umfrageprogramms ist die Beobachtung von Einstellungen, Verhalten und sozialen Wandel in Deutschland. Jede ALLBUS-Querschnittserhebung besteht aus ein oder zwei Schwerpunktmodulen zu wechselnden Themen. Diese werden ergänzt durch weitere inhaltliche Fragen und ein Kernmodul mit detaillierten demografischen Informationen. Zudem werden Zusatzinformation zum Interview und den Interviewern bereitgestellt. Die Schwerpunktmodule folgen in der Regel einem 10-jährigen Replikationszyklus, viele Einzelindikatoren und Itembatterien werden aber auch in kürzeren Abständen repliziert.
Seit Mitte der 1980er Jahre werden zusammen mit ALLBUS auch regelmäßig ein oder zwei Module des ISSP (International Social Survey Programme) erhoben.
Das Schwerpunktmodul von ALLBUS 1986 befasst sich mit Bildung und Kulturfertigkeiten (Einstellungen zu Bildung und zum Bildungssystem, individueller Bildungsverlauf, Benutzung technischer Geräte, Fertigkeiten des täglichen Lebens usw.). Weitere Themen sind u.a. politische Einstellungen, Wichtigkeit verschiedener Lebensbereiche und Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch. Zusätzlich enthalten ist das ISSP Modul „Soziale Netzwerke und Unterstützungsbeziehungen“.
- Wichtigkeit von Lebensbereichen: Familie und Kinder, Beruf undArbeit, Freizeit und Erholung, Freunde und Bekannte, Verwandtschaft,Religion und Kirche, Politik und öffentliches Leben, Nachbarschaft.
- Bildung und kulturelle Fertigkeiten: Allgemeine Bewertung derSchulausbildungsmöglichkeiten; Wichtigkeit der eigenen Schulleistung fürErfolg im Leben; zukünftige Entwicklung der Bedeutung vonSchulleistungen; Bildungsaspirationsniveau für die eigenen Kinder;wichtigste Erziehungsziele in der Schule sowie in der Familie; Alterbeim Schulabgang; beruflicher Ausbildungsabschluss; Jahr diesesAbschlusses; Bewertung der eigenen Berufsausbildung.
Besitz und Benutzungsfrequenz von technischen Haushaltsgeräten wieKassettenrecordern, Videorecordern, Heimcomputern, Fernsehgeräten,Mikrowellenherden, Taschenrechnern, Telefon und Schreibmaschine; PKW-Besitz; Führerscheinbesitz; Häufigkeit der PKW-Benutzung.
Fertigkeiten des täglichen Lebens wie beispielsweise tanzen,photographieren, Steuerformulare ausfüllen, Rad fahren, Reparaturenausführen, Stadtplan und Kursbuch der Bundesbahn lesen;Fremdsprachenkenntnisse; Art und Umfang beruflicher wie auch nichtberuflicher Fortbildungsmaßnahmen; Schwierigkeiten beiGebrauchsanweisungen, Kleingedrucktem und Beipackzetteln zuArzneimitteln; Fähigkeit der Formulierung von behördlichemSchriftverkehr; Anzahl der gelesenen und gekauften Bücher in den letztendrei Monaten; Besitz eines Bibliotheksausweises; Bibliotheksnutzung;private Korrespondenz im letzten halben Jahr.
- Politische Einstellungen: Politisches Interesse; Postmaterialismus(Wichtigkeit von Ruhe und Ordnung, von Bürgereinfluss, vonInflationsbekämpfung und von freier Meinungsäußerung); Selbsteinstufungauf einem Links-Rechts-Kontinuum; Wahlberechtigung, Wahlbeteiligung undWahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl.
- Sonstiges: Beurteilung der derzeitigen und zukünftigenWirtschaftslage in Deutschland; Beurteilung der eigenen derzeitigen undzukünftigen wirtschaftlichen Situation; Selbsteinschätzung der sozialenSchichtzugehörigkeit; Einstellung zum Schwangerschaftsabbruch.
- ALLBUS-Demographie: Angaben zur befragten Person: Geschlecht;Geburtsmonat, Geburtsjahr, Alter; Wohnort (Bundesland, politischeGemeindegröße, Boustedt-Gemeindetyp); Konfession, Kirchgangshäufigkeit;Wahlabsicht (Sonntagsfrage); Schulbesuch, allgemeiner Schulabschluss,berufliche Aus- und Weiterbildung; Erwerbsstatus; Angaben zumgegenwärtigen Beruf, Stellungsdauer, Branche, wöchentliche Arbeitsdauer,Arbeitswegdauer; Zeitpunkt der Aufgabe hauptberuflicherErwerbstätigkeit; Unterbrechung der Erwerbstätigkeit; Angaben zumehemaligen Beruf; Dauer von Arbeitslosigkeit; vorwiegenderLebensunterhalt, Befragteneinkommen; Familienstand; Ehebiographie.
Angaben zum gegenwärtigen Ehepartner: Alter; Erwerbsstatus; Angaben zumBeruf; Zeitpunkt der Aufgabe hauptberuflicher Erwerbstätigkeit.
Angaben zum ehemaligen Ehepartner: Alter, Angaben zum Beruf.
Angaben zum nichtehelichen Lebenspartner: Dauer des Zusammenseins;Gemeinsamer Haushalt mit Lebenspartner; Geburtsmonat, Geburtsjahr,Alter.
Angaben zu den Eltern des Befragten: Allgemeiner Schulabschluss undberufliche Ausbildung von Mutter und Vater; Angaben zum Beruf desVaters.
Haushaltsbeschreibung: Haushaltseinkommen; Wohnungstyp;Telefonanschluß.
Angaben zu den einzelnen Haushaltspersonen (Haushaltsliste):Verwandtschaft der Haushaltspersonen zum Befragten; Geschlecht;Geburtsmonat, Geburtsjahr, Alter; Familienstand; Einkommen; deutscheStaatsangehörigkeit der Haushaltspersonen.
Gegenwärtige Mitgliedschaften des Befragten (DeutscherGewerkschaftsbund (DGB), Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG),Christlicher Gewerkschaftsbund (CGB), Union Leitender Angestellter(ULA), Deutscher Beamtenbund (DBB), Bauernverband, Gewerbeverband,Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Berufsverband der freienBerufe, sonstiger Berufsverband; Gesangverein, Sportverein, Hobby-Vereinigung, Heimat- oder Bürgerverein, sonstige gesellige Vereinigung,Vertriebenen- oder Flüchtlingsverband, Wohlfahrtsverband, kirchlicheroder religiöser Verein, Jugend- oder Studentenorganisation, politischePartei, Bürgerinitiative, andere Vereine oder Verbände).
- Daten zum Interview (Paradaten): Anwesenheit Dritter beim Interview; EingriffeDritter in das Interview; Kooperationsbereitschaft und Zuverlässigkeitdes Befragten; Interviewdauer; Interviewdatum; Interviewergeschlecht;Intervieweralter.
- Soziale Beziehungen und Hilfeleistungen I (ISSP): Bezogen aufVerwandte des Befragten wurde gefragt: Häufigkeit des gegenseitigenBesuchs; Zeit für die Anreise zum Besuchspartner; Häufigkeit von nicht-persönlichen Kontakten (Telefon und Brief).
Verheiratet oder zusammenlebend mit einem festen Lebenspartner; Anzahlder engen Freunde aus dem Kollegenkreis und aus der Nachbarschaft;Geschlecht des besten Freundes; Häufigkeit des gegenseitigen Besuchs undZeit für die Anreise; Häufigkeit nicht-persönlicher Kontakte zu diesemFreund; Bezeichnung der beiden meist präferierten Ansprechpartner fürHilfeleistungen wie Einkäufe, Leihen einer Geldsumme; Gesprächspartnerbei Partnerproblemen oder Depressivität, Ratschlag bei wichtigenVeränderungen; Häufigkeit des Auftretens der vorgenannten Problemfälle.
- Ergänzungen und abgeleitete Variablen: Berufsvercodung gemäß ISCO (InternationalStandard Classification of Occupations) 1968; Berufsprestige (nachTreiman).
ALLBUS (GGSS - the German General Social Survey) is a biennial trend survey based on random samples of the German population. Established in 1980, its mission is to monitor attitudes, behavior, and social change in Germany. Each ALLBUS cross-sectional survey consists of one or two main question modules covering changing topics, a range of supplementary questions and a core module providing detailed demographic information. Additionally, data on the interview and the interviewers are provided as well. Key topics generally follow a 10-year replication cycle, many individual indicators and item batteries are replicated at shorter intervals.
Since the mid-1980ies ALLBUS also regularly hosts one or two modules of the ISSP (International Social Survey Programme).
The main question module of ALLBUS/GGSS 1986 focuses education and cultural skills. It includes questions on attitudes towards education and the educational system, the respondents‘ personal education, the use of household appliances, everyday cultural skills etc.. Further topics are, for example, political attitudes, importance of life aspects, and attitudes towards abortion. Additionally included is the ISSP module "Social Networks."
1.) Importance of life aspects: family and children, work andoccupation, recreation and free time, friends and acquaintances,kinship, religion and church, politics and public life, neighborhood.
2.) Education and cultural skills: general evaluation of educationalopportunities; importance of personal school performance for success inlife; expected importance of school performance in the future; level ofeducational aspirations for one´s own children; most importanteducational goals in school and in the family; age at graduation fromschool; vocational training; year of vocational graduation; evaluationof personal occupational training. Possession and use of technicalhousehold equipment such as tape recorder, video recorders (VCRs),personal computers, television sets, microwave ovens, calculators,phones, and typewriters; car ownership; possession of driver´s license;frequency of car use. Everyday skills such as dancing, taking pictures,filling in tax forms, bike riding, performing repairs, reading a citymap and train schedule; foreign language skills; type and extent ofvocational and non-vocational further education; difficulties inunderstanding instruction booklets, fine print, and consumerinstruction leaflets; ability to formulate correspondence withadministration; number of books bought and read in the last threemonths; possession of a library card; library use; privatecorrespondence in the last six months.
3.) Political attitudes: political interest; postmaterialism(importance of law and order, fighting rising prices, free expressionof opinions, and influence on governmental decisions); self-placementon a left-right continuum; understanding of political events andperceived possibilities of influence on politics; eligibility to vote;electoral participation and recall of past vote.
4.) Other topics: assessment of the present and future economicsituation in Germany; assessment of present and future personaleconomic situation; self-assessment of social class; attitudes towardsabortion.
5.) ALLBUS-Demography: Details about the respondent: gender; month andyear of birth, age; place of residence (federal state, size ofmunicipality, Boustedt-type of municipality); religious denomination,frequency of church attendance; voting intention (Sonntagsfrage);currently at school or university, general education, vocationaltraining and extended vocational training; employment status; detailsabout current occupation, length of employment, industrial sector,working hours per week, length of commute; date of termination of full-or part- time employment; gaps in occupational biography; details aboutformer occupation; length of unemployment; principal source oflivelihood; respondent´s income; marital status; marital biography.
Details about respondent´s current spouse: age; employment status;employment status; details about current occupation; date oftermination of full- or part-time employment.
Details about respondent´s former spouse: age; details about currentoccupation.
Details about respondent´s parents: general education and vocationaltraining of father and mother; father´s occupation.
Composition of household: household income; type of dwelling,telephone.
Details about household members: relation to respondent; gender; monthand year of birth, age; marital status; income, German citizenship.
Respondent´s current memberships (Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB,blue-collar union), Deutsche Angestelltengewerkschaft (DAG,white-collar union), Christlicher Gewerkschaftsbund (CGB, Christianunion), Union Leitender Angestellter (ULA, association of managers),Deutscher Beamtenbund (DBB, public service union), farmer´sassociation, trade association, Bundesverband der Deutschen Industrie(BDI), association of German industry), association of a liberalprofession, other occupational association; choral society, sportsclub, leisure activity club, local history or community club, othersocial association, association of German expellees or refugees,charitable association, religious/church organization, youth or studentorganization, political party, citizens´ action group, other club orassociation).
6.) Data on the interview (paradata): presence of other people during theinterview; intervention of other people in the course of the interview;willingness of respondent to cooperate and reliability of respondent;length of interview; date of interview; gender of interviewer; age ofinterviewer.
7.) Social networks and support systems I (ISSP): The followingquestions were asked in reference to all immediate relatives of therespondent: frequency of mutual visits; commuting time for visits;frequency of non- personal contacts (phone and letter). Marriage orpre-marital cohabitation with a steady partner; number of close friendsat work and in the neighborhood; gender of best friend; frequency ofmutual visits and commuting time; frequency of non-personal contacts;designation of the two preferred contacts for help with shopping,financial needs, problems in a partnership or depression, crucialchanges in life; frequency of these problems.
8.) Added value: International Standard Classification ofOccupations (ISCO 1968); occupational prestige (according to Treiman).
Face-to-face interview: PAPI
Self-administered questionnaire: Paper
Mündliche Befragung mit standardisiertem Fragebogen und schriftliche
Zusatzbefragung (drop off) im Rahmen des ISSP
Personal interview with standardized questionnaire (PAPI - Paper and
Pencil Interviewing), additional self-completion questionnaire (drop
off) for ISSP
In Privathaushalten lebende deutsche Staatsangehörige ab 18 Jahren
Private households addressing all individuals with German citizenship who were at least 18 years of age by the day of the interview.
Wahrscheinlichkeitsauswahl: Mehrstufige Zufallsauswahl; Auswahlverfahren Kommentar: Haushaltsstichprobe: Mehrstufig geschichtete Zufallsauswahl
(ADM-Mastersample) aus Privathaushalten.