Unter Befindlichkeit verstehen die Testautoren den aktuellen psychischen Zustand eines Individuums, der sich in Abgrenzung von anderen psychischen Eigenschaften wie folgt charakterisieren lässt (vgl. Steyer, Schwenkmezger, Notz & Eid, 1997): Befindlichkeit kennzeichnet das momentane innere Erleben und Empfinden eines Individuums ("erlebnismäßig repräsentiert") und nicht beobachtbares Verhalten. Eine Befindlichkeit ist im Gegensatz zu Gefühlen nicht auf spezifische Objekte (z.B. Personen, Dinge, Ereignisse, Organe) oder Situationen gerichtet und ist nicht an spezifische, erlebnismäßig präsente Ursachen gebunden. Sie lässt sich anhand dieser Kriterien von Einstellungen, Bedürfnissen und Organempfindungen abgrenzen. Im Gegensatz zu Motiven fehlt der Befindlichkeit die Zielgerichtetheit (Intentionalität) und im Vergleich zu Motiven und Persönlichkeitseigenschaften ist die Befindlichkeit durch eine geringere zeitliche Stabilität gekennzeichnet. Die Autoren vertreten ein mehrdimensionales Befindlichkeitskonzept. Sie gehen dabei auf Grundlage vorliegender Befunde sowie eigener exploratorischer und konfirmatorischer Faktorenanalysen (Eid, Notz, Schwenkmezger & Steyer, 1994) von der Bipolarität der zugrundeliegenden Stimmungsdimensionen aus. Der vorliegende Datensatz aus der Entwicklung des "Mehrdimensionalen Befindlichkeitsfragebogen" (MDBF) umfasst neben den Befindlichkeitsurteilen von 503 Vpn eine Vielzahl weiterer Angaben zu situativen und personalen Bedingungen. Der Fragebogen wurde zu vier Messzeitpunkten im Abstand von ca. 3 Wochen vorgelegt. Neben den Primärdaten werden auch Skalenwerte zum Mehrdimensionalen Befindlichkeitsfragebogen mitgeteilt.