Dataset for: Wissen, wo man hingehört - Das Phänomen Adoption Primärdaten und Codeplan der Studie Goldhahn, A. (2021). Wissen, wo man hingehört - Das Phänomen Adoption. Dissertation.

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Adoption ist ein Lebensphänomen. In der Literatur sind nicht wenige Arbeiten damit befasst, Adoption als ein Wagnis zu betrachten, gestützt auf Beispiele risikobehafteter Entwicklungswege betroffener Kinder. Gleichsam ist Adoption von einer Aura des Besonderen umgeben, da dieses Zusammenleben von der Normfamilie abweicht. Wenngleich empirische Forschung belegt, dass die meisten Adoptierten vergleichbare Entwicklungsergebnisse wie Nichtadoptierte erzielen, hält sich ein defizitorientierter Blick bis heute und mündet in einer individuellen und gesellschaftlichen Stigmatisierung und Tabuisierung, natürlich nicht ohne Folgen für die Adoptierten selbst. Die vorliegende Studie untersucht, wie adoptierte Menschen unterschiedlichen Alters (N=97) diese besondere Erfahrung erlebt haben, wie sie mit dem Adoptivstatus umgehen und welche Haltungen sich hieraus entwickelten. Basierend auf Bindungstheorie, Selbstkonzept und Identitätsentwicklung werden weitere adoptionsrelevante Themengebiete beleuchtet und mit empirischen Forschungsdaten in Beziehung gesetzt. Methodisch wurde eine breite Palette adoptionsrelevanter Daten mittels Fragebogen erfasst, mit entsprechenden Freiräumen für persönliche Ergänzungen. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Häufigkeitsauszählung und geeigneten bivariaten Analysen, um Einflussfaktoren auf den Verlauf der Adoptionsgeschichte zu eruieren. Eigene Ergänzungen der Teilnehmenden wurden mittels Bildung von Clustern zusammengefasst, um persönliche Gewichtungen herauszustellen. Die Vielgestaltigkeit der Thematik Adoption samt aller Aspekte, die den Entwicklungsverlauf mitbestimmen, zeigt Chancen auf, dass frühe Bindungsabbrüche und Ablehnungserfahrung keine zentralen Lebensthemen bleiben müssen – u. a. auch, weil man weiß, wo man hingehört. So lautet die Kernhypothese. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz unterschiedlicher Adoptionserfahrungen der Großteil der Befragten ein zufriedenes Leben führt. Zusammenfassend ergeben sich drei Schwerpunkte, mit denen sich die Teilnehmenden dieser Studie vorrangig beschäftigen. Es geht um die Bedingungen im Adoptivelternhaus, um die Notwendigkeit einer offenen Kommunikation über die Adoption und um das Bedürfnis nach Akzeptanz und Gleichberechtigung. Die Arbeit folgt mit ihrer Veröffentlichung dem Anliegen, Betroffene über Forschungsergebnisse zu informieren und Mut zu machen, sich mit ungelösten Fragestellungen auseinanderzusetzen. Diese Arbeit stützt das Anliegen der modernen Adoptionsforschung, Lebensverläufe adoptierter Menschen zu studieren, um Anpassungsergebnisse besser einordnen zu können. Ferner wird der Anspruch an die beteiligten Professionen gerichtet, empirische Daten der Adoptionsforschung in die Adoptionspraxis einfließen zu lassen, damit adoptierte Menschen und ihre Familien eine adäquate Unterstützung erfahren.

Datenset Stichprobe 97 Adoptierte, Codeplan zum Datenset

Identifier
DOI https://doi.org/10.23668/psycharchives.5032
Metadata Access https://api.datacite.org/dois/10.23668/psycharchives.5032
Provenance
Creator Goldhahn, Andrea
Publisher PsychArchives
Contributor Leibniz Institut Für Psychologie (ZPID); Technische Universität Chemnitz
Publication Year 2021
Rights CC-BY 4.0; openAccess; Creative Commons Attribution 4.0 International
OpenAccess true
Representation
Language German
Resource Type Dataset
Discipline Social Sciences