Die Kaufkraft spiegelt das Haushaltsnettoeinkommen wider. Sie beinhaltet alle
Einkünfte aus Arbeit, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung nach Abzug von Steuern
und Sozialabgaben, jedoch zzgl. Transferleistungen wie Arbeitslosen-, Kindergeld oder
Renten. Regelmäßige Zahlungen für z.B. Miete, Strom oder Beiträge für Versicherungen sind
nicht abgezogen und demnach noch in der Kaufkraft enthalten. Ausgangspunkt für die
Berechnung der Ebenen PLZ8 und Straßenabschnitt ist die Kaufkraft auf Gemeindeebene. Als
erklärende Variablen fließen in die Modelle etliche microm Daten wie z. B. die microm
Typologie, das Alter, der Status und die PKW Variablen mit ein. Aufgrund der immer noch
vorhandenen deutlichen Kaufkraftunterschiede zwischen den Neuen und den Alten
Bundesländern war es notwendig, die Modellierung der Kaufkraft getrennt nach Ost- und
Westdeutschland vorzunehmen. Je Straßenabschnitt und PLZ8-Gebiet werden folgende
Kennziffern der Kaufkraft berechnet: Durchschnittliche Kaufkraft pro Einwohner in EUR;
Kaufkraftindex (für Kaufkraft pro Einw.) bezogen auf die gesamte Bundesrepublik;
Kaufkraftindex (für Kaufkraft pro Einw.) bezogen auf die Alten und Neuen Bundesländer;
Durchschnittliche Kaufkraft pro Haushalt in EUR; Kaufkraftindex (für Kaufkraft pro
Haushalt) bezogen auf die gesamte Bundesrepublik; Kaufkraftindex (für Kaufkraft pro
Haushalt) bezogen auf die Alten und Neuen Bundesländer; Kaufkraft Summe in EUR; Kaufkraft
Anteil in Promille bezogen auf die gesamte Bundesrepublik; Kaufkraft-Klasse bezogen auf
die gesamte Bundesrepublik; Kaufkraft-Klasse bezogen auf die Alten und Neuen Bundesländer
(microm 2014, S. 102f.).
RWI-GEO-GRID
Microm verwendet schätzungsweise über eine Milliarde Einzelinformationen, die
in den microm Datensatz einfließen. Die Grundlage für die Informationsgewinnung bilden
im Wesentlichen Informationen über ca. 40,7 Millionen Haushalte in Deutschland. Die
Daten werden jedoch nicht für die einzelnen Haushalte sondern für die rund 19,7
Millionen Häuser in Deutschland ausgewiesen (microm 2014, Seite 1). Aus
datenschutzrechtlichen Gründen werden Häuser, die zu einem Wohnumfeld gehören, zu
einem „virtuellen“ mikrogeografischen Segment (sog. Mikrozelle) gebündelt, das
durchschnittlich acht, mindestens aber fünf Häuser umfasst. So werden aus den
benutzten Grunddaten Informationen zu den Haushaltsstrukturen generiert, die dann
wiederum in weitere Hochrechnungen einfließen. Wann immer dies möglich ist, werden die
errechneten Daten mit anderen Datenquellen wie beispielsweise amtlichen Daten, die auf
einer höheren Aggregationsstufe vorliegen, abgeglichen (microm 2014, S. 2). Darüber
hinaus nutzt microm die Möglichkeit seine Wohnumfelder zu geocodieren, das heißt, den
Wohnfeldern werden Koordinaten zugewiesen. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen,
diese Informationen den einzelnen Rastern zuzuordnen und auf dieser Ebene zu
aggregieren.