Datasets for: Carstensen, B., Lindner, C., & Klusmann, U. (2021). Wahrgenommene Wertschätzung im Lehramtsstudium. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie. Hogrefe. https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000337
Die wahrgenommene Wertschätzung stellt nicht nur im Arbeits- sondern auch im Hochschulkontext eine wichtige soziale Ressource für die akademische Leistung, das Engagement und Wohlbefinden dar. Studentinnen und Studenten, die sich in ihren Lehrveranstaltungen wertgeschätzt fühlen, lernen erfolgreicher und neigen seltener zu Studienabbruchsintentionen. Erste Untersuchungen zeigen, dass Studentinnen und Studenten mit dem Abschlussziel Lehramt sich im Vergleich zu Fachstudentinnen und -studenten weniger von ihren Dozentinnen und Dozenten wertgeschätzt fühlen, allerdings kontrollieren diese Studien nicht für intraindividuelle Unterschiede zwischen den Studienfächern. Vor diesem Hintergrund haben wir untersucht, wie sich N = 1255 Lehramtsstudentinnen und -studenten in ihren zwei Studienfächern hinsichtlich ihrer Kompetenzen wertgeschätzt fühlen und welche personenbezogenen und fachspezifischen Faktoren die wahrgenommene Wertschätzung beeinflussen. Die Ergebnisse der mehrebenanalytischen Modelle zeigten, dass die wahrgenommene Wertschätzung durch die Dozentinnen und Dozenten vor allem auf Ebene der studierten Fächer variierte, wobei in der MINT-Fächergruppe weniger Wertschätzung wahrgenommen wurde. Zweitens haben wir anhand einer längsschnittlichen Substichprobe (N = 436) untersucht, inwieweit die wahrgenommene Wertschätzung mit Indikatoren des Wohlbefindens, der Studienabbruchsintention sowie Veränderungen in diesen Outcomes im Verlauf eines Jahres assoziiert ist. Anhand der Ergebnisse zeigte sich, dass Studentinnen und Studenten, die sich mehr wertgeschätzt fühlten, auch zufriedener mit ihrem Studium und ihren Lehrveranstaltungen waren, mehr Fachenthusiasmus berichteten, weniger erschöpft waren und seltener zu Studienabbruchsintentionen neigten. Zusätzlich war die wahrgenommene Wertschätzung mit der Veränderung in diesen Outcomes assoziiert. Die Befunde werden vor dem Hintergrund praktischer Problemfelder wie dem Lehrkräftemangel diskutiert.
Perceived appreciation is an important social resource for academic performance, engagement and well-being in both work and higher education contexts. Students who feel valued by their lecturers learn more successfully and tend to drop out of college less often. Research has already shown that teacher candidates feel less valued by their lecturers compared to students in other subject areas. However, these studies did not control for intra-individual differences between subjects. Against this background, we examined how N = 1255 teacher candidates feel appreciated with regard to their competencies by the lecturers in their two subjects of study. Moreover, we investigated which personal and subject-specific factors affect this perception of appreciation. Multi-level analyses showed that the perceived appreciation varies mainly at the subject level, with teacher candidates in STEM subjects feeling less valued. On the basis of a longitudinal subsample (N = 436) we further investigated how the teacher candidates' perceived appreciation is associated with indicators of well-being, intention to drop out of college, and changes in these outcomes over the course of one year. According to the results, students who felt more appreciated by their lecturers were also more satisfied with their studies and courses, reported more subject enthusiasm, were less exhausted and were less inclined to drop out of college. In addition, students who felt appreciated developed more favorably with regard to these outcomes. We discuss our findings in the light of practice-related problem areas such as teacher shortage.