Das natürliche Vorkommen und die Wahl spezifischer Werkstoffe haben einen bedeutenden Einfluss auf unsere Erfahrung der physischen Umwelt. In einer aktuellen Verbalassoziationsstudie wurden Adjektive zur Beschreibung der Ästhetik verschiedener Werkstoffe erfasst. Die Ergebnisse dieser Studie wiesen darauf hin, dass diese Konzeptstruktur primär von sensorischen, beschreibenden Termen geprägt ist, die von neutraler Valenz sind. Weiterhin zeigte sich kein üblicher Vorrang des Schönheitskonzepts. In der vorliegenden Studie wurde ebenfalls die Konzeptstruktur der Ästhetik unterschiedlicher Werkstoffe eruiert, jedoch unter Anwendung eines anderen methodologischen Ansatzes. In Anlehnung an das Verfahren des semantischen Differentials, wurden die finalen 272 Probanden gebeten, die Anwendbarkeit der meist gelisteten Terme in der vorherigen Studie für die unterschiedlichen Werkstoffe zu beurteilen. Weiterhin wurde mittels einer explorativen Datenanalyse die Rolle von Produkten für die Konzeptstruktur der Werkstoffästhetik untersucht. Insgesamt zeigten die Resultate multipler Analysen eine erfolgreiche Replikation der vorherigen Ergebnisse. Im Hinblick auf den Einfluss von Produkten konnten keine signifikanten Ergebnisse gefunden werden. Im Ganzen gesehen, unterstreichen die Ergebnisse der vorliegenden Studie die Einzigartigkeit der Werkstoffästhetik und ihre Abgrenzung zu den Konzeptstrukturen, die den meisten anderen (ästhetischen) Domänen zugrunde liegen.
The natural occurrence and choice of specific materials have a significant impact on our experience of the physical environment. In a recent verbal association study, adjectives describing the aesthetics of various materials were recorded. The results of this study indicated that this conceptual structure is primarily dominated by sensory, descriptive terms that are of neutral valence. Furthermore, it did not show a usual primacy of the beauty concept. In the present study, the conceptual structure of the aesthetics of different materials was also elicited, but using a different methodological approach. Following the semantic differential procedure, the final 272 subjects were asked to assess the applicability of the most listed terms in the previous study for the different materials. Furthermore, exploratory data analysis was used to investigate the role of products in the conceptual structure of material aesthetics. Overall, the results of multiple analyses showed a successful replication of the previous results. With regard to the influence of products, no significant results could be found. Taken as a whole, the results of the present study highlight the uniqueness of materials aesthetics and its distinction from the conceptual structures underlying most other (aesthetic) domains.