Grundlage für die Variablengruppe "Ethno" bildet eine Vor- und Nachnamenanalyse
hinsichtlich ihrer sprachlichen Herkunft. Die Auswertung der Namen basiert dabei auf
Listen, in denen die sprachliche Abstammung der Namen verzeichnet ist. Zusätzlich werden
diese Listen durch internationale Namensverzeichnisse ergänzt (microm 2014, S. 96f.). Die
Namensanalyse bezieht sich jeweils auf den Haushaltsvorstand. Dementsprechend können keine
Aussagen darüber getroffen werden, wie viele Personen tatsächlich eine ausländische
Herkunft haben, wie lange die Person bereits in Deutschland lebt, oder wie ihre sozialen
Anbindungen in Deutschland sind. Für die Variablengruppe "Ethno" können auf Grundlage der
Analyse folgende Sprachabstammungen gebildet werden: Türkei, Italien, Griechenland,
Spanien/Portugal/Lateinamerika, Spätaussiedler aus der früheren Sowjetunion, Osteuropa,
Balkan, Afrika südlich der Sahra, außereuropäische islamische Staaten und Süd-, Ost- und
Südostasien (microm 2014, S. 96f.). Die Variablengruppe "Ethno" wird ursprünglich auf
PLZ-8 Ebene ausgewiesen und für den Datensatz auf das Raster
heruntergerechnet.
RWI-GEO-GRID
Microm verwendet schätzungsweise über eine Milliarde Einzelinformationen, die
in den microm Datensatz einfließen. Die Grundlage für die Informationsgewinnung bilden
im Wesentlichen Informationen über ca. 40,7 Millionen Haushalte in Deutschland. Die
Daten werden jedoch nicht für die einzelnen Haushalte sondern für die rund 19,7
Millionen Häuser in Deutschland ausgewiesen (microm 2014, Seite 1). Aus
datenschutzrechtlichen Gründen werden Häuser, die zu einem Wohnumfeld gehören, zu
einem „virtuellen“ mikrogeografischen Segment (sog. Mikrozelle) gebündelt, das
durchschnittlich acht, mindestens aber fünf Häuser umfasst. So werden aus den
benutzten Grunddaten Informationen zu den Haushaltsstrukturen generiert, die dann
wiederum in weitere Hochrechnungen einfließen. Wann immer dies möglich ist, werden die
errechneten Daten mit anderen Datenquellen wie beispielsweise amtlichen Daten, die auf
einer höheren Aggregationsstufe vorliegen, abgeglichen (microm 2014, Seite 2). Darüber
hinaus nutzt microm die Möglichkeit seine Wohnumfelder zu geocodieren, das heißt, den
Wohnfeldern werden Koordinaten zugewiesen. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen,
diese Informationen den einzelnen Rastern zuzuordnen und auf dieser Ebene zu
aggregieren.