Einstellung und Verhalten von Jugendlichen und deren Eltern zuAufklärung, Sexualität und Kontrazeption.
Themen: Mündliche Befragung: Beurteilung der häuslichen Situation(Vorhandensein eines elterlichen Ansprechpartners für intime Fragen,sich ernstgenommen fühlen); Selbsteinschätzung als sexuell aufgeklärt;Informationsquellen für die eigenen Sexualaufklärung (Gespräche,Vorträge, Schulunterricht, Bücher, Illustrierte, Jugendzeitschriften,kostenlose Aufklärungsbroschüren, Videokassetten, DVD, Fernsehfilme,Radio, Computerprogramme, Internet, eigenes Erleben); Bezugspersonbei der Aufklärung; Vertrauensperson für sexuelle Fragen;Sexualerziehung in der Schule; Themen des Sexualkundeunterrichts(Geschlechtsorgane des Mannes und der Frau, sexuelle Praktiken undReaktionen/Orgasmus, Regel, Eisprung, fruchtbare Tage der Frau,Empfängnisverhütung, Geschlechtskrankheiten (u.a. AIDS), körperlicheund sexuelle Entwicklung Jugendlicher, Entwicklung des Ungeborenen,Schwangerschaft und Geburt, Schwangerschaftsabbruch, Ehe und andereFormen der Partnerschaft und des Zusammenlebens, Zärtlichkeit undLiebe, weibliche/männliche Homosexualität, Selbstbefriedigung beiMädchen und Jungen, Sexualität und Gewalt, sexueller Missbrauch,vorehelicher Geschlechtsverkehr, Pornographie, Prostitution,Beschneidung von Männern sowie Geschlechterrollen in der Familie);eigene Informationsdefizite bei den vorgenannten Themen; präferiertePerson zur Wissensvermittlung über die genannten Themenbereiche sowiepräferierte Medien (Bücher, Illustrierte/Zeitungen, öffentlicheVorträge, Sorgentelefon, kostenlose Aufklärungsbroschüren,Jugendzeitschriften, Aufklärungsspiele, Videokassetten, Fernsehfilme,Radio, Comics, Hörkassetten, Computerprogramme, Internet, öffentlicheAusstellungen); Kinderwunsch; Wissenstest: Kenntnis desEmpfängniszeitpunkts; Thematisierung von Sexualität und Partnerschaftim Familienkreis; Kenntnis der Finanzierung der Antibabypille fürJugendliche bis zum 20. Lebensjahr durch die Krankenkasse;Informationsquelle für kostenlose Pillenabgabe; Kenntnis der Pilledanach; Informationsquelle über die Pille danach; allgemeine Kenntnis(im Sinne einer Werbeerfolgskontrolle) von Informationsmaterialien derBZgA zum Thema Aufklärung und Sexualität; Kenntnis ausgewählterInformationsmaterialien (Faltblatt ‚SEX ‚n‘ tipps‘, Heftchen ‚Wiegeht´s wie steht´s?´, Broschüre ‚Jules Tagebuch´); Kenntnis derBZgA-Internetadresse; Einstellung zur BZgA; Internetnutzung (zuhause,bei einem Freund, in der Schule bzw. auf der Arbeit, in einemInternet-Café, einer öffentlichen Bücherei).
Schriftliche Befragung: Verhältnis zum eigenen Körper (Skala: achtenauf körperliche Fitness, Benutzen von Körperpflegeprodukten, sich zudünn fühlen, Wohlfühlen im eigenen Körper, sich zu dick fühlen, Wunschnach Schönheitsoperation, Stylen macht Spaß); körperliche Entwicklung:Zeitpunkt der ersten Regelblutung (Menarche) bzw. Ejakulation(Ejakularche); sexuelles Alter; Befragter war auf die Menarche bzw.Ejakularche vorbereitet; erste Sexualkontakte (küssen, schmusen);Gründe für fehlende engere Kontakte mit dem anderen Geschlecht sowiefür bisher nicht praktizierten Geschlechtsverkehr (der richtige Jungebzw. das richtige Mädchen fehlte bisher, geringes Interesse, zuschüchtern, zu jung, man bindet sich zu sehr, Angst, sich ungeschicktanzustellen, unmoralisch, der Junge bzw. das Mädchen weigerte sich,Angst vor den Eltern, wünscht keinen vorehelichen Kontakt, erst mal aufeigenen Füßen stehen, Angst vor einer Schwangerschaft); Formen selbsterlebter sexueller Kontakte; Alter des Befragten und des Partners beimersten Geschlechtsverkehr; Bekanntheit mit dem Partner bzw. derPartnerin des ersten Geschlechtsverkehrs; Initiator fürGeschlechtsverkehr: eigenes Verlangen oder das des Partners; ersterGeschlechtsverkehr geplant oder Zufall; Erlebnisqualität des erstenGeschlechtsverkehrs; Angemessenheit des Zeitpunkts des erstenGeschlechtsverkehrs; Verhütungsmethode beim ersten, zweiten und letztenGeschlechtsverkehr (keine Verhütungsmittel, Ausnutzen der unfruchtbarenTage (Knaus-Ogino-Methode, Temperaturmethode), Koitus Interruptus,chemische Verhütungsmittel (z.B. Patentex oval), Kondom, Pille,Spirale); Gründe für Nicht-Verhütung beim ersten Geschlechtsverkehr(spontan ohne nachzudenken, daran gedacht aber nicht getraut esanzusprechen, Alkohol- bzw. Drogeneinfluss, es wird schon nichtspassieren, keine Verhütungsmittel verfügbar, nicht getraut Kondome zukaufen, Angst vor einem Arztbesuch, vorgenommen aufzupassen, fehlendeKenntnisse über Verhütung, Partner ist zuverlässig, Pilleneinnahmevergessen); Zeitspanne zwischen dem ersten und zweitenGeschlechtsverkehr; Häufigkeit von Geschlechtsverkehr; Gesamtanzahl derSexualpartner; persönliche Erfahrungen mit ausgewähltenVerhütungsmethoden; Komplikationen beim Kondomgebrauch sowie bei derAnwendung der Pille; Charakterisierung des generellen persönlichenVerhütungsverhaltens; Gründe für fehlende Verhütung (zusätzlich zu denoben genannten Gründen: bestehende Schwangerschaft, Kinderwunsch);Einschätzung des unkomplizierten Erwerbs, der Sicherheit, des Preises,der Handhabung, der Gesundheitsverträglichkeit und der Auswirkungen aufden Geschlechtsverkehr bei der Anwendung der Antibabypille und desKondoms (Skalometer); Kommunikationspartner über den erstenGeschlechtsverkehr; Schamgefühl bei sexuellen Themen; geschätzterAnteil Gleichaltriger mit Geschlechtsverkehr-Erfahrung;Verhütungsberatung durch die Eltern; Zufriedenheit mit derVerhütungsberatung durch die Eltern; von den Eltern empfohleneVerhütungsmethode; Arztberatung im Bezug auf Verhütungsmittel; Besucheiner Beratungsstelle (z.B. Pro Familia) zur Verhütungsberatung undAnlass dieser Beratung (Wunsch nach Information vor bzw. nach demersten Geschlechtsverkehr, neuer Partner, Wunsch nach allgemeinerInformation ohne konkreten Anlass, von der Schule organisierteInformationsveranstaltung); Einstellung zu einer unerwarteteintretenden bzw. eingetretenen Schwangerschaft; fester Freund bzw.feste Freundin; Gespräche über Verhütung mit der Partnerin;Selbstbefriedigung; gleichgeschlechtliche sexuelle Erfahrungen;persönliche Erfahrungen mit sexueller Gewalt und Ausgang dieserErfahrung; Gespräch mit Dritten über erlebte sexuelle Gewalt.
Nur Mädchen: Notfallverhütung: Anwendung und Grund für die Pilledanach; Verhütungsberatung beim Arzt; Anlass der Verhütungsberatungbeim Arzt; Verschreibung von Verhütungsmitteln durch den Arzt bei derBeratung; Alter beim ersten Frauenarztbesuch; Anlass für den erstenBesuch beim Frauenarzt (Menstruation, Verhütung, befürchteteSchwangerschaft, unklare Unterleibsbeschwerden); positiver oderunangenehmer erster Besuch beim Gynäkologen.
Elternbefragung: Geschlecht des befragten Elternteils; leiblicherElternteil; Alter; Konfession; Selbsteinschätzung des Verhältnisses zurReligion; höchster Bildungsabschluss, Ehe bzw. Zusammenleben mit einemPartner; höchster Schulabschluss des Partners; Sexualaufklärung durchdie Eltern; einmalige Aufklärung oder laufend entsprechend derEntwicklung; Unbefangenheit bei der Aufklärung; derzeit ausreichendeSexualaufklärung des Kindes aus Elternsicht; präferierte und genutzteInstitution für sexuelle Aufklärung (Kindergaren, Grundschule,weiterführende Schule, kirchliche Einrichtung, Beratungsstellen,Ärzte); präferierte Medien zur Wissensvermittlung über sexuelleThemen; Einstellung zum eigenen Aufklärungszeitpunkt; Thematisierungvon Sexualität im Elternhaus; ausführliche Beratung des Kindes überEmpfängnisverhütung durch den Befragten; eigene Informationssuche vorder Beratung des Kindes (aus eigenen Erfahrungen heraus, über Bekannte,Zeitschriften, Broschüren, Bücher, Arztbesuch bzw. Beratungsstelle);Kenntnis von Informationsmaterialien der BZgA zum Thema Aufklärung undSexualität; von den Eltern für das Kind empfohlene Verhütungsmethode;Kenntnis der Finanzierung der Antibabypille bis zum Alter von 20 Jahrendurch die Krankenkasse; Kenntnis der Pille danach zurNotfall-Verhütung; gemeinsames Beratungsgespräch beim Arzt bzw. ineiner Beratungsstelle (nur Mädchen-Eltern); Einstellung zumGeschlechtsverkehr Jugendlicher; vermutete Geschlechtsverkehr-Erfahrungdes eigenen Kindes; Einstellung zum Geschlechtsverkehr des Kindes;Erlaubnis zum Sexualverkehr im Elternhaus; Einverständnis zumGeschlechtsverkehr des Kindes.
Selbstausfüller für Eltern: Problematische sexuelle Themen zurWissensweitergabe an das eigene Kind; Wissenstest: Kenntnis desEmpfängniszeitpunkts.
Demographie: Geschlecht; Alter; Schuljahrgang; besuchter Schultyp;Schulabschluss; Konfession; Selbsteinschätzung des Verhältnisses zurReligion; Zusammenleben mit den leiblichen Eltern bzw. anderen Personen(Familienkonstellation); Deutschland als Geburtsland; Herkunftsland;Staatsangehörigkeit des Befragten und seiner Eltern; Herkunftsland derMutter und des Vaters (Migrationshintergrund); Bundesland.
Zusätzlich verkodet wurde: Anwesenheit der Eltern beimInterview.
Mündliche und schriftliche Befragung mit standardisiertem Fragebogen
Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sowie deren Eltern
Auswahlverfahren Kommentar: Repräsentative Befragung nach dem Quota-Verfahren. Quotierung nach
Alter und Geschlecht der Jugendlichen.