Der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit FLZ wurde auf der Basis einer 1994 durchgeführten Erhebung bei 2870 Bewohnern der alten und neuen Bundesländer im Alter von 14 bis 92 Jahren rekonstruiert und normiert. Mit insgesamt 70 Items erfasst der FLZ die individuelle Zufriedenheit in 10 Lebensbereichen: (1) Gesundheit, (2) Arbeit und Beruf, (3) Finanzielle Lage, (4) Freizeit, (5) Ehe und Partnerschaft, (6) Beziehung zu den eigenen Kindern, (7) Eigene Person, (8) Sexualität, (9) Freunde, Bekannte, Verwandte, (10) Wohnung. Aus den Skalenwerten wird ein Index der globalen Lebenszufriedenheit gebildet, doch wurden nur die Skalenwerte 1, 3, 4, 7 bis 10 summiert, da bei relativ vielen Personen die Skalen Arbeit und Beruf, Ehe und Partnerschaft sowie Beziehung zu den eigenen Kindern unbeantwortet blieben. Die Skalenwerte des FLZ repräsentieren die individuellen Bewertungen der vergangenen und gegenwärtigen Lebensbedingungen und der Zukunftsperspektive. Die Differenzierung in zehn Bereiche wurde deduktiv vorgenommen und dann faktorenanalytisch in den Selbstbeurteilungen der Durchschnittsbevölkerung belegt. Der standardisierte Fragebogen ermöglicht es, die individuelle Zufriedenheit in zehn Lebensbereichen zu erfassen und mit bevölkerungsrepräsentativen Normen zu vergleichen. Der FLZ kann in der klinischen Diagnostik und bei anderen Aufgaben des psychologischen Assessment eingesetzt werden, um die globale und die bereichsspezifische Lebenszufriedenheit zu erfassen. Die Lebenszufriedenheit kann unter anderem für das Krankheitserleben und das Krankheitsverhalten sowie für den Rehabilitationsverlauf wichtig sein. Im Testmanual (Fahrenberg, Myrtek, Schumacher & Brähler, 2000) sind - nach einer theoretischen Übersicht mit neueren Untersuchungsergebnissen - ausführlich die Datenerhebung, die Skalenkonstruktion und weitere Befunde dargestellt. Die vom Unabhängigen Service für Umfragen, Methoden und Analysen Berlin (USUMA) durchgeführte Erhebung enthielt eine Anzahl soziodemographischer und psychologischer Informationen, deren Beziehungen zu den FLZ-Skalen analysiert wurden. Darüber hinaus umfasste das Projekt weitere Fragebogen, deren Ergebnisse im Testmanual und in weiteren Publikationen berichtet wurden. Die endgültige Fassung des Fragebogens zur Lebenszufriedenheit FLZ war eine Gemeinschaftsarbeit der Forschungsgruppe Psychophysiologie, Psychologisches Institut der Universität Freiburg, und der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Leipzig. Vorausgegangen war ein Forschungsprojekt über die psychologische und medizinische Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Patienten (Fahrenberg, Myrtek, Wilk & Kreutel, 1986). Erst die Repräsentativerhebung 1994 (Brähler & Richter, 1995; Schumacher, Laubach & Brähler, 1995, Schumacher, Wilz & Brähler, 1997) schuf die breite empirische Basis für die Überprüfung der Skalenkonstruktion und für die Normierung. Außerdem wurden die zwei Skalen Freunde, Bekannte, Verwandte und Wohnung hinzugefügt (Schumacher et al., 1995). Die 1986 gewählte Bezeichnung Fragebogen zur Lebenszufriedenheit FLZ wurde für die Publikation der erweiterten Fassung beibehalten, obwohl es inzwischen einen anderen Fragebogen mit demselben Namen gibt (Henrich & Herschbach, 2000; Herschbach, 1999). Der vorliegende Datensatz umfasst die Normierungsdaten des FLZ, jedoch nicht die Daten der anderen eingesetzten Erhebungsverfahren.