Der Prozess von Betriebsgründungen in den neuen Bundesländern anhanddes Gründungsgeschehens in der Region Leipzig.
Themen: 1. Bei einer Totalerhebung der angemeldeten Betriebe aus denAkten der IHK und HWK wurde 1991 erhoben (N=4162): Beruf; Branche;Rechtsform des Unternehmens; Anmeldezeitpunkt; Meldestatus.
Zusätzlich verkodet wurde: spätere Bereitschaft zur Teilnahme undtatsächliche Teilnahme an weiteren Befragungen.
2. In einer schriftlichen Kurzbefragung (1992: 2011 Fälle) wurdeerhoben: Betrieb noch aktiv; Branche; Rechtsform; Geschäftspartner;Wochenarbeitsstunden; Nebenerwerbsgründung; wichtigste Probleme bei derGründung; Beschäftigtenzahl; Sitz des Betriebes; Startkapital;staatliche Fördermittel; Fremdkapitaleinsatz.
Demographie des Befragten: Geschlecht; Alter; Herkunft vor der Wende;Beruf; Berufsausbildung; frühere Selbständigkeit; berufliche Situationvor der Gründung.
3. In der ersten Panelwelle (N=2011) wurde gefragt:
Personenidentität des Befragten mit Ausfüller des schriftlichenVorabfragebogens; Korrekturen und Ergänzungen zum Vorabfragebogen; Dauerder Suche nach geeigneten Gewerberäumen; Größe und Nutzungsdauer derGewerberäume; Eigentümer der Geschäftsräume; eigene und fremdeEigentumsansprüche auf die Gewerberäume; geklärte Eigentumsverhältnisse;Absicht zum Kauf der Gewerberäume; Miethöhe und prozentualeMietsteigerung für die Gewerberäume; Suche nach anderen Gewerberäumen;bisher unternommene Suche nach Gewerberäumen; Gründe für misslungeneGewerberaumsuche; rechtliche und organisatorische Probleme in derGründungsphase des Betriebs; aktuelle betriebswirtschaftliche Probleme;Motive für Selbständigkeit; Kontakte zu und Erfahrungen mit Banken,Steuerberatern, Rechtsanwälten, Unternehmensberatern,Gemeindeverwaltungen, Ämtern, Kammerverbänden, Berufsverbänden undanderen Selbständigen im Zuge der Betriebsgründung; Art der direktenGründungsvorbereitungen; Vorbereitungsdauer der Betriebsgründung;schriftlich ausgearbeitete Pläne vor der Anmeldung; Aktivitätsstatus desBetriebes; erwartete Dauer und Datum der Betriebsaufgabe; bisherige bzw.erwartete Stilllegung des Betriebes; Gründe für Inaktivität desBetriebes; monatlicher Umsatz des Betriebes zu Beginn und derzeit;Gewinnerzielung des Betriebes; Höhe des Startkapitals und Fremd- sowieEigenkapitalanteil; Quellen des Fremdkapitals; Unterstützung desBetriebes durch öffentliche Förderprogramme und Fördersumme; noch nichtzugesagte oder abgelehnte Förder- oder Kreditmittel; Anzahl derMitarbeiter und persönlicher Arbeitsumfang bei Betriebsgründung; Anzahlder Stellen im Betrieb zu Beginn und derzeit; Anzahl an Verwandten,Freunden und früheren Kollegen in der Belegschaft; Anzahl männlicher undweiblicher Arbeitnehmer; Anzahl der Geschäftspartner beiBetriebsgründung; Berufserfahrung des Partners in der Branche; Herkunftdes Partners aus den alten Bundesländern; Partnerzahl; Konflikte mit denPartnern; wichtigste Problembereiche mit den Partnern; Ausstattung desBetriebes mit Firmenschild, Telefonanschluss, Faxanschluss undPersonalcomputern; Befragter als Gründer oder Mitbegründer des Betriebs;persönliche Unterstützung durch Lebenspartner, Verwandte, Freunde,Bekannte, Geschäftspartner, frühere Arbeitgeber oder frühereArbeitskollegen; Art der Lieferantenbeziehung; Anteil desHauptlieferanten an Gesamtlieferung; längerfristige vertragliche Bindungmit dem Hauptlieferanten; Ersetzbarkeit des Hauptlieferanten;Auseinandersetzungen mit Lieferanten; prozentuale Verteilung desKundenkreises auf Privatpersonen, Firmen und Organisationen undöffentliche Einrichtungen; prozentualer Umsatz mit dem größten Kunden;Ersetzbarkeit des Hauptkunden; bisherige Probleme mit Kunden;Beteiligung des Betriebes an einem Verbund oder einerArbeitsgemeinschaft; gewerbliche Nachbarschaft des Betriebes und Kontaktzu benachbarten Firmen; Beurteilung der Standortqualitäten des Betriebeshinsichtlich Kundennähe, Erreichbarkeit, Kooperationsmöglichkeiten mitanderen Firmen, Schutz und Sicherheit und Infrastruktur; erwarteteEntwicklung des Betriebes; betriebliche Vorteile durch aktuellewirtschaftliche Situation in den neuen Bundesländern oder durchAngleichung des Ostens an westliche Standards; Geschäftsbeziehungen zuFirmen in den alten Bundesländern; Beurteilung der Geschäftsbeziehungenzu Firmen in den alten Bundesländer; Unternehmensstrategie in Hinblickauf Preisniveau, Angebotsinnovation, Marktorientierung, Gewinnspanne,geplante Geschäftsdauer, Ost-West Orientierung; Differenzierung zuanderen Unternehmen hinsichtlich Spezialisierung, Kundenkreisradius,Größe der Angebotspalette, Preisniveau, Nachfrageorientierung,Innovationsgrad und lokaler Kundenakquise; Charakterisierung derRahmenbedingungen am Markt (Skala).
Fragen zur Person des Unternehmensgründers: Schul- undBerufsausbildung; Erwerbsbiographie bis zur Unternehmensgründung;Erfahrungen in der aktuellen Branche; Dauer der Arbeitslosigkeitzwischen der Wende und Betriebsgründung; Anzahl der früherenGewerbeanmeldungen und Anmeldung in der gleichen oder ähnlichen Branche;berufliche Situation unmittelbar vor der Gründung; Nettoeinkommen vorder Gründung; Einkommensvergleich zwischen früherer Tätigkeit undderzeit; Verwertbarkeit der Kenntnisse aus der früheren Tätigkeit;Arbeitgeber vor der Wende; berufliche Position vor der Wende;Arbeitslosigkeit als Grund für Betriebsgründung; Umfang derErwerbstätigkeit vor Gründung des Unternehmens; berufliche Position,Nettoeinkommen und Verwertbarkeit der früheren Tätigkeit; Geschlecht;Alter; Staatsbürgerschaft; Konfession; Familienstand; Zusammenleben miteinem Partner sowie dessen Erwerbstätigkeit bei Betriebsgründung;Einstellung des Partners zu der Betriebsgründung; Mitwirkung desPartners im Betrieb; Belastung der Partnerschaft durch Selbständigkeit;Anzahl und Alter der Kinder; berufliche Position der Eltern währendeigener Kindheit; Identität von Wohn- und Betriebsort sowie Arbeitswegin Minuten; Größe des Freundeskreises und Häufigkeit von Treffen mitFreunden; Freundeskreis überwiegend aus der eigenen Berufsgruppe;Selbständige im Freundeskreis; engere Freunde außerhalb des eigenenWohnortes; Veränderung des Freundeskreises seit Betriebsgründung;Verbands-, Vereins- und Parteimitgliedschaften; Erfahrungsaustausch mitanderen Selbständigen; Einstellung zur Marktwirtschaft, zurLeistungsorientierung und zu den Bedingungen am Markt (Skala);Parteipräferenz; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit;Beurteilung der Betriebsgründung aus der Rückschau; Beurteilung deseigenen Erfolgs im Berufsleben; Ratschläge an Betriebsgründer;Panelteilnahmebereitschaft.
Zusätzlich verkodet wurde: Ort des Interviews; Anschrift des Befragten;Anwesenheit anderer Personen beim Interview; Eingriffe anderer Personenin den Interviewverlauf; Kooperationsbereitschaft des Befragten;Einschätzung der Zuverlässigkeit der Antworten des Befragten;Interviewdauer; Interviewdatum; Interviewergeschlecht; Intervieweralter;Intervieweridentifikation.
4. Schriftliche Zwischenbefragung (625 Fälle): Betrieb abgemeldetoder gemeldet und aktiv; Beurteilung der derzeitigenUnternehmenssituation; erwartete Entwicklung; wöchentliche Arbeitszeit;Beschäftigtenzahl; Schwierigkeiten des Betriebs in den ersten Jahren;Veränderungen seit der Befragung im Jahre 1992.
5. In der 2. Panelwelle (N=624 Fälle) wurde 1995 gefragt:
a) Personen, die den Betrieb endgültig aufgegeben hatten: Gründe fürdie Betriebsaufgabe; persönliche finanzielle Verluste und existentielleBedrohung; finanzielle Verluste anderer Personen wie z.B. Kreditgeber;berufliche Perspektive nach der Betriebsaufgabe; Tätigkeit nach derBetriebsaufgabe und derzeit; eigene Gewerberäume vor derBetriebsauflösung; Größe der Gewerberäume; ungeklärteEigentumsverhältnisse für die Gewerberäume; Mietpreis für dieGewerberäume; Standorterweiterung während des Bestehens des Betriebs;Betriebsverlagerung an einen anderen Standort; Gründe für dieBetriebsverlagerung; Veränderung der Rechtsform des Unternehmens;wesentliche Veränderungen der Produktpalette, des Stammpersonals, derBetriebsleitung, des Betriebskapitals, der Lieferanten und der Kundenwährend des Bestehens des Betriebs; wichtigste betriebliche Probleme imletzten Geschäftsjahr des Bestehens; persönliche gesundheitliche oderfamiliäre Probleme; Unternehmenskrisen; Maßnahmen zur Behebung derUnternehmenskrisen; staatliche Finanzierungshilfen; Kreditsumme; Anzahlder gestellten Kreditanträge und davon positiv entschiedeneKreditanträge; Gründe für die verwehrte öffentliche Förderung;Bankkredite in der Anfangsphase des Betriebs; Gesamtsumme derBankkredite; Umfang des Eigenkapitals und Fremdkapitals;Wochenarbeitszeit; Veränderung der Arbeitszeit über die Zeit derUnternehmensexistenz; Verwendung der Arbeitszeit für Leitungsaufgaben,Geschäftskontakte oder Produktionsarbeit; Anzahl der Geschäftspartnerzum Zeitpunkt der Geschäftsaufgabe; Angabe von Geschlecht,Eintrittsalter, regionaler Herkunft, Verwandtschaftsgrad, betrieblicherMitarbeit, Kapital, Branchenerfahrung, kaufmännischer und technischerAusbildung der Geschäftspartner des Unternehmens; wichtigste Konfliktemit den Geschäftspartnern; Konflikte als Grund für die Betriebsaufgabe;Betriebsdauer bis zum Erreichen der Gewinnzone; Einkommensentwicklung imVerlauf der Betriebszeit; Geschlecht, Anzahl und Erwerbsstatus derMitarbeiter; Entwicklung der Zahl der Arbeitskräfte seit 1991;Umsatzentwicklung über die Jahre; Investitionshöhe für die einzelnenJahre seit 1991; Betriebsentwicklung im Vergleich zu den eigenenErwartungen; Interesse einen neuen Betrieb zu gründen; geschäftlicheBeziehungen des Betriebs in den alten Bundesländern sowie in den neuenBundesländern und Bewertung dieser Erfahrungen; wichtigsteUnternehmensziele; Einschätzung der Rahmenbedingungen imWirtschaftszweig des eigenen Unternehmens; Preis, Qualität oderInnovation als wichtigstes Erfolgskriterium in dem Wirtschaftszweig.
b) Bei der Befragung für die noch aktiven Betriebe wurden vergleichbareFragen zur Entwicklung des Unternehmens gestellt unter Auslassung derFragen, die sich auf die Betriebsauflösung bezogen.
Demographie des Befragten: Alter (Geburtsmonat, Geburtsjahr); regionaleHerkunft; Staatsbürgerschaft; Schulabschluss; Berufsausbildung;Erfahrung mit beruflicher Selbständigkeit; berufliche Situationunmittelbar vor der Betriebsgründung; Familienstand; Zusammenleben miteinem Partner; Erwerbstätigkeitsstatus des Lebenspartners zum Zeitpunktder Betriebsaufgabe; Lebenspartner war Geschäftspartner; Belastung derPartnerschaft bei der Betriebsgründung; Kinderzahl.
6. Netzwerkdaten: Erfassung der 5 wichtigsten Personen in derStartphase des Betriebes und Angabe über deren Beziehung zum Befragtenbzw. zum Unternehmen; Personen, die in den letzten 6 Monaten vor derBetriebsaufgabe von besonderer Bedeutung waren und Existenz von privatenoder geschäftlichen Beziehungen zu diesen Personen; Entwicklung desKundenkreises sowie des Absatzes über die Zeit der Unternehmensexistenz;Art der Entwicklung der ersten Kundenkontakte; private Beziehungen zuden ersten Kunden und Umsatzentwicklung mit den wichtigsten Kunden.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewort; Anwesenheit Dritter beimInterview; Eingriffe anderer Personen in das Interview;Kooperationsbereitschaft des Befragten; Zuverlässigkeit des Befragten;Interviewdauer; Interviewdatum; Interviewergeschlecht; Intervieweralter;Intervieweridentifikation.
Mündliche Befragung mit standardisiertem Fragebogen, sowie schriftliche
Eingangs- und Zwischenbefragung
Die 4162 im Kammerbezirk Leipzig im zweiten Halbjahr 1991 neu
angemeldeten Betriebe.
Auswahlverfahren Kommentar: Totalerhebung. Von der Gründungskohorte nahmen 2011 (ca. 48%) der
Betriebe an der schriftlichen Kurzbefragung teil, 742 an der ersten
Panelbefragung, 625 an der schriftlichen Zwischenbefragung und 624
Unternehmen an der zweiten Panelbefragung.