Der THÜRINGEN-MONITOR ist eine seit 2000 jährlich stattfindende repräsentative Bevölkerungsbefragung zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen mit festen und wechselnden Fragenkomplexen. Der Thüringen-Monitor wird von der Thüringer Staatskanzlei (Erfurt) in Auftrag gegeben. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erforschung der rechtsextremer Einstellungen, der Demokratieakzeptanz, der Demokratiezufriedenheit und dem Institutionenvertrauen der Thüringer Bevölkerung.
Grundgesamtheit ist die wahlberechtigte Bevölkerung des Freistaats Thüringen. Bis 2015 wurden im Trend-Design von wechselnden Befragungsinstituten insgesamt 15 Befragungswellen mit jeweils min. 1.000 Befragten durchgeführt (CATI, Stichprobenziehung nach dem Gabler-Häder-Design). 2009 fand keine Befragung statt. Die Daten wurden ab 2012 nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik bezüglich des Alters, des Geschlechts, der Bildung und der Haushaltsgröße gewichtet (IPF-Gewichtung).
Im THÜRINGEN-MONITOR wurden von 2000 bis 2015 insgesamt 1.038 verschiedene Variablen erhoben, die sich den folgenden Kategorien zuordnen lassen:
0 Soziodemographie
1 Deprivation/Anomie/Zufriedenheit
2 Thüringen/Identität/Deutsche Einheit
3 Politik/Demokratie/Institutionen/Akteure
4 Rechtsextremismus/Einstellung zu Migration/Minderheiten
5 DDR/Sozialismus
6 Sozialstaat/Marktwirtschaft/Ökologie
7 Gesellschaftliche Probleme
8 Werte
9 Familie/Erziehung und Bildung/Generationenbeziehungen
10 Internationalisierung/Europäisierung/kulturelle Kompetenz
Aufgrund des Variablenumfangs wird anstelle einer herkömmlichen Variablenliste oder der Originalfragebögen ein Fragenkataster im Excel-Format bereitgestellt, in dem die Verfüg-barkeit der Variablen nach Befragungswelle, die Item-Formulierungen sowie alle Veränderungen und Modifikationen dokumentiert werden.
Die Messreihe zu rechtsextremen Einstellungen basiert auf zehn Zustimmungsitems (mit vierstufigen Antwortskalen) und beginnt 2001. Sie erfasst nach der Konsensdefinition des Rechtsextremismus die Einstellungsdimensionen Fremdenfeindlichkeit, Nationalis-mus/Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Verharmlosung des Nationalsozialismus, Antisemitis-mus sowie die Befürwortung einer rechten Diktatur (vgl. Heinrich Best / Katja Salomo (2014): Güte und Reichweite der Messung des Rechtsextremismus im THÜRINGEN-MONITOR 2000 bis 2014. Expertise für die Thüringer Staatskanzlei. Erfurt.)
Von 2000 bis 2011 wurde der THÜRINGEN-MONITOR unter Leitung von Prof. em. Dr. Karl Schmitt am Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena erstellt. Seit 2012 wird der THÜRINGEN-MONITOR unter Leitung von Prof. Dr. Heinrich Best am Institut für Soziologie der FSU Jena erstellt.
CATI
wahlberechtigte Bevölkerung des Freistaats Thüringen
Quotierte Zufallsauswahl, Stichprobenziehung nach dem Gabler-Häder-Design